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Konfliktangst als Auslöser von Suchtdruck

In den letzten drei Wochen habe ich über mögliche Ursachen von Suchtdruck geschrieben. Also Gründe dafür, warum man plötzlich das Gefühl hat, jetzt unbedingt sofort wieder seine Droge Essen, Alkohol, Sex / Porno, Spielen oder was auch immer zu brauchen.

Wenn man diese Auslöser kennt (z. B. mit einem Tagebuch), dann kann man auch versuchen, anders damit umzugehen oder sie am besten in seinem Alltag vermeiden.

Ich hatte schon über Einsamkeit, unstrukturierte Zeit und Kränkungen als Auslöser geschrieben. Zu den acht häufigsten zählt aber auch Konfliktangst. Dabei baut sich eine Spannung in Ihnen auf, die dann zu Suchtdruck führt.

Angst vor einer Präsentation, die Sie halten müssen; vor einem Beurteilungsgespräch; vor der dringend notwendigen Aussprache mit Ihrem Partner; vor dem Gang zur ersten Unterrichtsstunde des neuen Englischkurses; vor dem Besuch bei Ihren Eltern …

Wenn wir davon ausgehen, dass Sie diesen Ereignissen nicht aus dem Weg gehen können, helfen nur zwei Dinge: erstens eine exzellente Vorbereitung und zweitens eine Analyse, was alles schief gehen könnte und was Sie dann tun werden.

Zum Ersten: Je besser Sie sich vorbereiten, umso weniger kann schief laufen. Das ist jetzt keine Platitude. Werden Sie sich einfach schon weit im Voraus bewusst, was Ihnen in den folgenden Tagen (und Wochen) Angst bereiten wird, und dann erstellen Sie sich einen (Zeit-) Plan, wann Sie was tun werden, um optimal vorbereitet zu sein für die Konfliktsituation.

Allein dadurch schon, dass Sie es weit im Voraus aufschreiben, befreien Sie sich von einem Teil der Last, die sich sonst im Unterbewusstsein anstaut und Suchtdruck zur Erleichterung auslöst.

Zum Zweiten: Machen Sie sich klar, dass selbst bei den allerschlimmsten Ergebnissen des anstehenden Konflikts die Welt nicht untergehen wird. Was sind die schlimmstmöglichen Ergebnisse a,b,c? Was würden Sie in diesen Fällen a,b,c dann tun?

Und was werden Sie tun, damit a,b,c nicht eintreten werden? (was dann zum ersten Punkt zurückführt). Sie haben dann zwar vielleicht auch immer noch Angst, aber sie ist Ihnen dann bewusst, statt sich im Unterbewusstsein gegen Sie zu richten und wieder Suchtdruck auszulösen.

Falls Sie also Konfliktangst für sich als häufigen Auslöser von Suchtdruck erkennen und Sie auch wissen, dass Sie letztendlich solche Konflikte immer ganz gut meistern, dann stellt sich für Sie noch die Frage, wieso Sie denn eigentlich solche Angst vor diesen Situationen haben.

Hat man Ihnen als Kind immer eingeredet, Sie könnten bestimmte Dinge nicht? Gab es in Ihrem Elternhaus vielleicht häufig Konflikte z.B. zwischen Ihren Eltern oder mit Ihren Geschwistern, die Sie immer sehr unangenehm berührt haben?

Vielleicht ist Ihnen das gar nicht bewusst, aber es gibt auch Kinder, die in einem Glauben erzogen werden, dass schwierige Situationen immer eine Chance darstellen, weiterzukommen. Väter, die mit ihren Kindern zusammen liebevoll für deren nächste Prüfung lernen und ein wenig Spaß in diese Phase hineinbringen, so dass sich die Kinder immer wieder auf die nächsten Herausforderungen freuen.

Und es gibt auch Eltern, die in Konfliktsituationen sehr fair mit den Kindern umgehen, so dass diese, selbst wenn sie für Fehlverhalten bestraft werden, doch das Gefühl haben, dass es ein gerechtes Gespräch war, aus dem sie etwas lernen konnten.

Wie auch immer, so weit erst einmal der Punkt Konfliktangst als möglicher Auslöser von Suchtdruck und wie Sie anders damit umgehen können. Nächste Woche schreibe ich über Stress. Auch der zählt zu den acht häufigsten Gründen für Suchtdruck.

Wenn Sie Gedanken oder Ideen oder selber Tipps haben, wie man mit Suchtdruck umgeht, dann schreiben Sie das doch unten ins Kommentarfeld. Und wenn Ihnen der Blog gefällt, dann teilen Sie ihn oder verlinken ihn. Das motiviert zum Weiterschreiben!