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Generation “Youporn” – nicht unbedingt Pornosucht – gefährdet

Seit der Jahrtausendwende wachsen die Jugendlichen in Deutschland mit dem Internet auf. Mit jedem Jahr wird der Zugang ins Netz einfacher, schneller und überall verfügbar. Seit einigen Jahren ist auch der Zugang zu sehr freizügigen Filmen problemlos möglich. Die Seite Youporn gehört mittlerweile zu den zehn am häufigsten angeklickten Webseiten in Deutschland.

Erste Publikationen sprechen von der “Generation Youporn”, in der die Aufklärung nicht mehr von den Eltern, von der Schule oder von Freunden vorgenommen wird, sondern im Internet erfolgt. Jugendliche schauen sich in vielen kurzen Filmen an, welche Variationen, Spielarten und Extreme es bei der schönsten Nebensache der Welt so alles gibt. Viele Studien über die Auswirkungen des Konsums solcher Filme auf die kindliche oder jugendliche Psyche gibt es noch nicht. Swinger-Clubs berichten allerdings von zunehmend sehr jungen Gästen und zunehmender Popularität von U30-Parties.

Möglicherweise wächst gerade eine sehr freizügige oder sehr experimentierfreudige Generation heran, die einiges von dem, was sie auf dem Bildschirm gesehen hat, selber einmal ausprobieren möchte. Wie bei vielen extremen Erfahrungen stellt sich die Frage der Suchtgefährdung.  Wir sehen diese Gefahr aber nur begrenzt. Das bloße Anschauen solcher Filme, auch in jungen Jahren, führt nicht zwangsläufig zu mehr Suchterkrankungen. Warum nicht?

Zunächst einmal müssen bestimmte Persönlichkeits- und Sozialisationsmerkale vorhanden sein, um einen Menschen suchtgefährdet werden zu lassen. Treten dann beim Konsum solcher Filme Glücksgefühle auf, die wie eine Droge auf das Gehirn wirken und andere Probleme zeitweilig vergessen lassen, so können solche Filme durchaus ähnliche Effekte haben wie Spielen, Zocken, Alkohol oder Essen bei anderen Menschen. Doch selbst in solchen Fällen müsse man sich durchaus fragen, ob ein bestimmter Mensch dann nicht sowieso süchtig geworden wäre – nur eben nach einer anderen Droge.

Manche Menschen machen es sich zu einfach, bestimmte kausale Zusammenhänge herzustellen. Falls Sie ebenfalls eine Meinung zu dem Thema haben, nutzen Sie doch ruhig das Kommentarfeld hier unten.