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20 praktische Tipps gegen Sucht – Teil 2

Letzte Woche habe ich schon die ersten zehn von insgesamt 20 hilfreichen Ratschlägen und Gedanken aufgeschrieben, wie man gegen Sucht vorgehen kann. Heute also der zweite Teil.

1.)  Strukturieren Sie Ihre Zeit besser. Bei vielen Menschen mit Suchtproblemen ist unverplante Zeit ein ständiger Auslöser für Suchtdruck. Je mehr Sie Ihren Alltag schon vorher für sinnvolle und schöne Dinge verplanen, umso weniger Lust und Zeit bleiben für Ihre Sucht.

2.)  Sie sind kein schlechter Mensch. Wären Sie wirklich schlecht, könnten Sie sich gar nicht für Ihre Sucht schämen. Dies tun Sie aber – also sind Sie auch nicht schlecht! Sie wollen ja weg von der Sucht, haben es alleine aber bisher noch nicht geschafft. Sie brauchen einen strukturierten Schritt-für-Schritt-Ansatz wie das Lavario-Programm.

3.)  Manchmal hilft gegen Suchtdruck, wenn Sie sich extrem ablenken: beißen Sie in eine Zitrone oder in eine Chilischote, werfen Sie sich Eiswürfel ins Hemd, hören Sie extrem laute Musik, machen Sie einen 200m-Sprint… so etwas in der Art. Damit kann der Suchtdruck manchmal stundenlang vertrieben werden.

4.)  Erinnern Sie sich noch daran, wie es ganz am Anfang war, als Sie zum ersten Mal mit Ihrer “Droge” in Berührung kamen? Warum haben Sie damit angefangen, wie haben Sie sich gefühlt? Viele Menschen mit Suchtproblemen wollten einfach nur cool sein oder Probleme vergessen. Hätten Sie damals auch anders reagieren können? Wie? Können Sie daraus etwas für heute lernen?

5.)  Für Menschen mit Suchtproblemen kann es oft sinnvoll sein, sich einmal neue Lebensziele, neue Träume, neue Visionen zu definieren. Und sich dann zu überlegen, wie man sie erreichen kann. Welchen kleinen Schritt können Sie schon diese Woche unternehmen, um Ihren Zielen einen winzig kleinen Schritt näher zu kommen?

6.)  Wenn der Suchtdruck kommt, müssen Sie zwei Dinge tun: sich ablenken und sich überlegen, warum der Suchtdruck gerade jetzt kommt. Was will er Ihnen sagen? Wenn Sie sich erfolgreich ablenken, prima. Wenn nicht, dann machen Sie daraus kein Drama. Überlegen Sie sich dann in Ruhe, wie Sie sich beim nächsten Mal vielleicht besser ablenken können und wie Sie die dahinterliegenden Probleme angehen können.

7.)  Sie sind als unschuldiges Baby zur Welt gekommen, und dann kamen die Einflüsse von Eltern, Nachbarn, Schule und vieles mehr. Dass Sie heute Suchtprobleme haben, liegt viel an diesen äußeren Einflüssen, für die sich nichts konnten. Deswegen sind Sie auch kein schlechter Mensch. In Ihnen ist immer noch das kleine, unschuldige Kind und Sie können viele von den äußeren Einflüssen auch im Nachhinein noch korrigieren, wenn Sie sie erst einmal erkennen.

8.)  Verzeihen Sie den Menschen, die Ihnen weh getan haben. Verzeihen Sie für sich selbst, damit Sie keine Rachegedanken mehr mit sich herumschleppen. Mit Rachegedanken, Hass und Selbsthass vergiften Sie sich nur. Verzeihen heißt nicht, dass Sie die Fehler der anderen – das was sie Ihnen Böses getan haben – einfach gutheißen. Verzeihen heißt einfach, dass Sie nicht mehr zulassen, dass Vergangenes noch heute Ihr Leben bestimmt.

9.)  Haben Sie sich schon einmal überlegt, dass Sie sich mit Ihrer Sucht vielleicht selber bestrafen wollen für Fehler in der Vergangenheit? Sucht aus Selbsthass. Macht es Sinn, sich selber zu bestrafen? Ist das Leben nicht schon hart genug? Sollten Sie nicht ein wenig großzügiger mit sich selbst umgehen?

10.) Suchen Sie sich professionelle Hilfe gegen Ihre Sucht. Schieben Sie es nicht weiter vor sich her, sondern unternehmen Sie HEUTE etwas. Beratungsstellen gegen Alkoholsucht, Essstörungen, Spielsucht und Sucht allgemein gibt es in vielen Städten. Suchen Sie Therapeuten. Oder arbeiten Sie eines unserer Selbsthilfeprogramm durch.

Wenn Sie selber auch gute Tipps gegen Sucht haben, schreiben Sie sie unten ins Kommentarfeld. Sie helfen damit anderen Menschen, die Suchtprobleme haben. Wenn Sie meinen Blog hilfreich finden, würde ich mich freuen, wenn Sie ihn teilen oder dahin verlinken. Das motiviert zum Weiterschrieben. Danke 🙂