Klassische Therapien mit Entzug gegen Alkoholsucht funktionieren meist nur kurzfristig
Nur 1% der an Alkoholproblemen Leidenden in Deutschland wird erfolgreich therapiert. Wie Spiegel Online schon am 18.7.2012 berichtete, werden 90% aller Patienten im zweiten Nach-Therapie-Jahr wieder dauerhaft rückfällig und über 90% aller Betroffenen beginnen erst gar nicht mit einer Behandlung.
Der Spiegel verweist auf vielversprechende Behandlungsansätze in den USA und in Australien, bei denen das kontrollierte Trinken als Behandlungsziel im Vordergrund stehe – statt des in Deutschland üblichen totalen Alkoholentzugs.
Auch bei Lavario erklären wir ja immer wieder, dass kontrolliertes Trinken auf Dauer erfolgreicher sei. Jemand, der gesagt bekomme, er oder sie dürfe nie wieder einen Tropfen Alkohol anrühren, verzweifelt innerlich, macht sich dieses Ziel nicht wirklich zueigen, ist auch gerade als vormals Alkoholsüchtige(r) gar nicht stark genug, um nie wieder schwach zu werden.
Wer hingegen eine Therapie beginnt mit dem Ziel zu lernen, wie man auch mit z.B. einem oder zwei Gläser Wein oder Bier am Tag zurecht kommt, beginnt die Behandlung mit einer ganz anderen Einstellung. Hier werden Kräfte freigesetzt, die einen dauerhaften positiven Kreislauf in Gang setzen. Spiegel Online berichtet auch, dass beim kontrollierten Trinken durchaus dramatische gesundheitliche Verbesserungen eintreten können.
Im Ausland begann das Umdenken Ende der 60er-Jahre, in Deutschland bietet außer Lavario kaum jemand diesen modernen Ansatz an. Lavario verweist jedoch trotzdem darauf, dass es für die Minderheit der körperlich Alkoholabhängigen im Gegensatz zu den nur psychisch Abhängigen sehr wohl sinnvoll bzw. sogar notwendig sei, komplett auf Alkohol zu verzichten. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind allerdings nur 15% der Menschen mit Alkoholproblemen körperlich abhängig.