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Studie zu Essstörungen zeigt den Zusammenhang mit traumatischen Kindheitserfahrungen

Gründe für Esssucht und andere Essstörungen gibt es viele. In unserem Selbsthilfeprogramm lernst du sie alle kennen, testest dich selbst und lernst, alte Probleme zu lösen und mit dem übermäßigen Essen aufzuhören. Eine der häufigsten Ursachen für Esssucht sind traumatische Erlebnisse in der Kindheit und Jugend.

Eine Studie zu Essstörungen in den USA mit 49.408 Teilnehmerinnen zeigt jetzt, dass bei traumatisierten Frauen doppelt so häufig Esssucht auftritt als bei Frauen, die in ihrer Jugend oder Kindheit keine traumatischen Erlebnisse hatten. Der Zusammenhang zwischen Trauma und Esssucht war besonders stark, wenn die traumatischen Belastungen bereits in jungen Jahren vorhanden waren.

Gewalt in der Familie, sexuelle und physische Übergriffe erhöhen also die Wahrscheinlichkeit einer späteren Esssucht. Einfach gesagt, suchen sich die jungen Mädchen das Essen als Strategie zur Problemlösung. Also Essen, um sich besser zu fühlen, zu vergessen und Kontrolle zu haben.

Im Laufe der Jahre wird das Essen dann eigenständig und wird losgelöst von der ursprünglichen Problemlösungsstrategie zur Sucht und somit selbst zum Problem. Studien zeigen auch, dass die Betroffenen diesen Zusammenhang gar nicht erkennen, teils weil sie die traumatischen Erlebnisse der Kindheit und Jugend längst verdrängt haben.

Die Autoren der Studie empfehlen psychologische Betreuung und Verhaltenstherapie, um die Essstörungen und Esssucht in den Griff zu bekommen. Betroffenen stehen im deutschsprachigen Raum drei Behandlungsmöglichkeiten zur Auswahl.

Beratungsstellen bieten dir Sprechstunden und psychotherapeutische Behandlung an. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und einen auf Essstörungen spezialisierten Therapeuten online zu suchen. Sobald du einen geeigneten Therapeuten gefunden hast, kannst du anrufen und einen Termin vereinbaren. In der Regel übernimmt die Krankenkasse die Kosten, sofern der Therapeut eine psychische Störung feststellt – eine Bedingung, die bei Suchtverhalten normalerweise erfüllt ist.

Eine zweite Möglichkeit sind Selbsthilfegruppen. Wir empfehlen diese aber eher für die Zeit nach einer Behandlung, um den Erfolg zu stabilisieren, also dauerhaft deine Essstörungen in den Griff zu bekommen.

Die dritte Behandlung gegen Esssucht, Binge Eating ist unser Hilfe-bei-Sucht-Programm. Dies ist eine interessante Alternative, wenn du sofort starten willst, ohne lange Wartezeiten, oder wenn du dich nicht zum Therapeuten traust.