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Online-Zocken verbieten – Spielsucht im Internet bekämpfen

In Großbritannien ist es bald nicht mehr möglich, Pornos im Internet zu sehen, es sei denn, man beantragt dies schriftlich. Internet-Provider werden zum Filtern von solchen Inhalten gezwungen. Nun beginnt dort eine Diskussion, ob das gleiche nicht mit Online-Zocken geschehen sollte. Immerhin nimmt die Zahl der Spielsüchtigen stark zu und besonders das Online-Zocken ist einer der Treiber von Spielsucht. Online-Poker, Online-Casinos, Sportwetten etc.

Zwar verbieten viele Länder solche Angebote auf ihrem Territorium, Anbieter verlegen ihren Unternehmenssitz aber einfach auf Karibikinseln oder in andere, weit entfernte Gefilde und treiben ihr Geschäft mit dem Zocken und den Spielsüchtigen munter weiter. Internet-Provider sind bisher nicht gezwungen, solche Angebote zu sperren. Würde dies geschehen, kann man davon ausgehen, dass sich viele Spielsüchtige nicht entschließen würden, den Zugang schriftlich zu beantragen. Immerhin lassen sich ja viele Zocker freiwillig bei Casinos sperren.

Genau hier sieht man aber auch den begrenzten Nutzen von solchen Maßnahmen. Nur den allerwenigsten Spielern gelingt es, durch eine freiwillige Sperrung ihre Probleme in den Griff zu bekommen. Es gibt einfach zu viele andere Möglichkeiten, seinem Spieltrieb nachzugehen. Spielautomaten sind z.B. immer noch in Zehntausenden von Lokalen aufgebaut und Spielhallen gibt es ebenfalls an jeder Ecke. Daher würde vermutlich auch das Sperren von Online-Zocken nur sehr begrenzt helfen.

Ein großer Nutzen wäre sicherlich, dass Jugendliche und junge Erwachsen, die viele Stunden am Tag online verbringen und normalerweise selten oder nie in eine Spielhalle gingen, weniger leicht zum ersten Zocken verführt werden könnten. Genauso wären die kritischen Nachtzeiten, wenn Spielsalons und Kneipen geschlossen sind, keine „Gefahrenzone“ mehr, wenn es dann keine Möglichkeit mehr gäbe, online weiterzuzocken.

Insgesamt muss man aber sicher feststellen, dass solch eine Maßnahme, Online-Zocken zu verbieten und damit Spielsucht im Internet zu bekämpfen, nur eine von vielen Maßnahmen sein kann. Wie schon eingangs erwähnt, ist das freiwillige Sperren bei Casinos ja auch nur eine von vielen Dingen, die ein Spieler unternehmen sollte, um eine Spielsucht zu bekämpfen. Viel entscheidender ist es, seine Sucht behandeln zu lassen. Spielsucht-Beratungsstellen oder alternativ Selbsthilfeprogramme gegen Spielsucht, wie unseres, sind hier ein guter Anfang. Hinter jedem Spielsüchtigen stehen ja massive unterdrückte Probleme, die sich nicht einfach durch das Verbot von Online-Zocken lösen lassen.