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Alkohol, Kokain oder Kiffen – was ist gefährlicher?

Die Zeitung Die Welt brachte im Februar 2015 einen interessanten Artikel über eine Studie, in der untersucht wurde, welche Droge denn nun gefährlicher sei: Alkohol, Kiffen, Kokain oder vielleicht Tabak. Als Ergebnis kam heraus, dass Alkohol die gefährlichste Droge sei und die Risiken gesellschaftlich unterschätzt würden. Kiffen – also der Konsum von Cannabis – sei am ungefährlichsten.

Diese Ergebnisse muss man allerding mit Vorsicht genießen. Die Wissenschaftler haben sich nur die direkte Todeswahrscheinlichkeit beim Konsum angesehen. Nicht berücksichtigt wurden Gewöhnungseffekte, Nebenwirkungen und Folgeerkrankungen aufgrund regelmäßigen Konsums. Und selbstverständlich kann man bei extrem hohem Alkoholkonsum in einen tödlichen Rausch abgleiten – und beim Rauchen und Kiffen nicht – jedoch betrifft dies wohl eher die wenigsten Alkoholiker.

Für die meisten ist das mäßige – aber ständig zu viele – Trinken ein Problem.

Fragezeichen aus Wolken

Dass Alkohol also tödlicher sein soll als Heroin oder Kokain wurde von anderen Wissenschaftlern sofort heftig angezweifelt. Dass die Studie von der EU gesponsert wurde und die EU härtere Maßnahmen gegen Alkohol durchsetzen möchte, hinterlässt ebenfalls ein Geschmäckle. Alkoholmissbrauch ist natürlich gefährlich und er zerstört langfristig genauso wie andere, härtere Drogen. Man sollte es nur nicht polemisieren.

  • Wenn Du ein Alkoholproblem hast, solltest Du es angehen.
  • Wenn Du körperlich abhängig bist, macht ein Entzug mit dauerhafter Abstinenz großen Sinn.

Langsam setzt sich in Deutschland auch die Meinung durch, dass Kontrolliertes Trinken ebenfalls erfolgsversprechend ist. Wenn Du hingegen nicht körperlich, sondern nur mental vom Alkohol abhängig bist – und das sind die meisten in Deutschland – dann solltest Du versuchen, schrittweise von der Droge wegzukommen. Langsame Reduzierung der Alkoholmengen und begleitend dazu ein Selbsthilfeprogramm wie unser Hilfe-bei-Sucht-Programm – oder eines der anderen, die Du auf dem “Markt” findest.