Mit dem Trinken aufhören – Wenn Alkoholiker Entzug machen
Wieder zuviel getrunken? Sich fest vorgenommen, mit dem Trinken aufzuhören? Einen Entzug vom Alkohol machen? Haben Sie sich schon einmal überlegt, ob das überhaupt Sinn macht? Über 90% aller Alkoholtherapien scheitern im deutschsprachigen Raum. Wissen Sie wieso? Vor allem, weil das Ziel „mit dem Trinken aufhören“ fast immer mit Null Alkohol, also kompletter Abstinenz definiert wird. In den USA, Australien und anderen Ländern ist man da schon weiter.
Mit dem Trinken aufhören muss nämlich nicht der totale Entzug bedeuten. Wenn Sie nicht körperlich alkoholabhängig sind – und das kann Ihnen im Zweifelsfall Ihr Hausarzt sagen – dann ist es viel sinnvoller, zu lernen, wie man seinen Alkoholkonsum nach und nach herunterfährt. Mit dem Trinken aufhören sollte man so verstehen, dass es bedeutet, mit dem Saufen aufzuhören. Trinken ja, aber nicht saufen. Zwei Glas Bier am Tag oder ein Glas Wein, dagegen ist nichts zu sagen.
Mit dem Trinken aufhören
Verstehen Sie uns nicht falsch. Wenn Sie körperlich abhängig sind, dann sollten Sie als Alkoholiker Entzug machen, am besten in einer Klinik. Ansonsten aber sind Sie viel zu hart mit sich selber und das würde dann früher oder später wieder zu einem Rückfall führen, bei dem Sie sich hundsmiserabel fühlen und dann noch mehr trinken als vorher. Anstatt sich von vornherein sinnvolle und realistische Ziele zu setzen.
Wenn Sie z.B. zwei Glas Bier am Tag trinken, dann schaden Sie Ihrem Körper auch nicht übermässig. Nicht mehr als durch die ganzen Stresshormone, die Sie in Ihren Körper jagen, wenn Sie zwanghaft versuchen, nie wieder einen Tropfen Alkohol anzurühren und dann doch wieder schwach werden. Aber wie schaffen Sie es, mit dem Trinken aufzuhören, also im Sinne von nur noch zwei Glas Bier am Tag (oder was auch immer Sie sich als Ziel setzen)? Erstens, indem Sie schrittweise zurückfahren, auf keinen Fall von heute auf morgen, sondern so, dass Sie sich ohne Stress daran gewöhnen können.
Alkoholsucht ist mit die häufigste Sucht.
Und zweitens, damit Sie mit dem Trinken aufhören können, brauchen Sie eine strukturierte Anleitung. Sie müssen lernen, warum Sie überhaupt mit dem Trinken angefangen haben, was die ständigen Auslöser zum Trinken sind, wie Sie lernen ‚Nein‘ zu sagen – auch zu den Kumpels, die vielleicht komisch gucken werden, wenn Sie weniger trinken. Sie brauchen auch ‚Ersatzdrogen‘ für den Alkohol – also andere Dinge, die Ihnen ähnlich gute Gefühle geben wie bisher das Trinken. Wenn Alkoholiker Entzug machen, dann nehmen sie in einer Alkoholsucht-Therapie genau die gleichen Themen durch.
Das können Sie aber auch mit unserem Selbsthilfeprogramm gegen Alkoholprobleme. Mit dem Trinken aufhören wird so relativ einfach. Aber wie gesagt, nicht über Nacht, sondern in einem 8-Wochen-Programm. Sie bekommen dann Woche für Woche Texte, Videos, mp3-Hörbücher, Tipps, Übungen und wenn Sie wollen, können Sie uns schreiben mit Ihren Fragen und Problemen. Wir antworten dann in der Regel ausführlich, kompetent und hilfreich.
