Logo HilfebeiSucht.de
Logo HilfebeiSucht.de

Isst du oft, ohne hungrig zu sein, um dich besser zu fühlen?

In diesem Artikel werden wir uns mit dem Thema Esssucht auseinandersetzen und dir konkrete Strategien und Ansätze vorstellen, um den Teufelskreis der Essstörung zu durchbrechen. Wir werden auf das Hilfe-bei-Sucht-Programm und die HbS-Methode eingehen, die dir dabei helfen können, deine Essgewohnheiten Schritt für Schritt zu ändern.

Das sind die ersten beiden Fragen in vielen Esssucht-Tests. Auch in unserem. Meist weißt du ja sehr gut, dass du esssüchtig bist. Aber mit solch einem Test wird es einem dann noch einmal schwarz auf weiß in der Auswertung bestätigt. Eine weitere Frage ist zum Beispiel: Versuchst du immer wieder Diäten und schämst du dich nach Essattacken? Ein Ja auf solch eine Frage allein ist noch kein sicheres Anzeichen für Esssucht, aber wenn viele solcher Fragen mit Ja beantwortet werden, dann kann man schon von einer Sucht ausgehen.

Eine weitere Frage ist: Isst du oft, bis es unangenehm wird? Man kann das Ganze auch abkürzen. Im Prinzip ist man immer dann esssüchtig – nenne es, wie du möchtest – wenn du Essen als Mittel einsetzt, um dich besser zu fühlen UND dich danach dann aber schlechter statt besser fühlst UND wenn du das Gefühl hast, die Kontrolle zu verlieren, also im Laufe der Zeit immer mehr in dich hineinstopfst. Denn wenn du zum Beispiel jeden Tag zwei Tafeln Schokolade isst und dies gegen den Stress tust, um Nervosität abzubauen oder weil Schokolade dir einfach so sehr schmeckt, dann bist du nicht esssüchtig. Wenn du dann dagegen vorgehst, wirst du eher unglücklich. OK, wenn du es tust, damit du nicht zu dick wirst, dann probiere es. Aber du solltest es nicht tun, nur um gegen eine Sucht vorzugehen.

Generell gilt, je mehr du dir verbietest, etwas zu essen bzw. dich vollzustopfen, desto mehr wirst du es tun. Eine Weile hältst du durch, aber dann wirst du wieder schwach und dann schämst du dich hinterher und stopfst dich gegen die negativen Gefühle erst recht wieder voll. Es klingt paradox, aber erlaube dir als Mittel gegen Esssucht das Essen. Reduziere es ganz langsam – das schon. Also nicht genauso weiter “essen” wie bisher. Aber bloß nicht versuchen, jetzt mit allem auf einmal aufzuhören. Erlaube dir, (fast) genauso viel zu essen wie sonst. Das nimmt schon einmal ein bisschen von der inneren Spannung. ABER: jetzt kommt das Entscheidende. Frage dich jedes Mal, wenn du dich wieder vollstopfen willst, ob du das jetzt wirklich willst.

Frage dich jedes Mal, ob du SO leben willst. Wenn ja, dann ist das OK. Erlaube dir, dass du schwach werden darfst. Du wirst auf die Frage, ob du das jetzt wirklich willst, nicht jedes Mal mit Nein antworten. Das ist auch in Ordnung. Du bist ja nur ein Mensch, mit all seinen Problemen und Zweifeln. Wenn du ein bisschen gelassener mit deinem Essproblem umgehst, passiert nach ein paar Tagen (oder Wochen) etwas Erstaunliches: Du wirst gar nicht mehr so oft ans Essen denken. Denn bisher speist sich deine Esssucht auch aus den ständigen Schuldgefühlen. Je schlechter du dich fühlst, desto mehr denkst du ans Essen. Unternehmen also möglichst viel, um dich nicht schlecht zu fühlen. Und dazu gehört auch , den Schalter im Kopf umzulegen und großzügiger zu dir selbst zu sein.

Esssucht ist einer der häufigsten Süchte.

Esssucht ist einer der häufigsten Süchte.

Außerdem sollst du ja schon jede Woche die Menge an Essen ein bisschen zurückfahren. Also weniger Schuldgefühle und deshalb weniger an Essen denken UND sowieso jede Woche ein bisschen weniger essen. Das sind schon einmal zwei gute Hilfen gegen Esssucht. Was natürlich unbedingt hinzukommen muss, ist eine Art Therapie, so wie unser Hilfe-bei-Sucht-Programm, mit dem du dir dann erst einmal richtig bewusst wirst, warum du überhaupt die ganze Zeit so viel gegessen hast, welche Probleme dahinterstehen, wie du die lösen kannst, wie du auch dein Gehirn austricksen kannst und welche Alternativen es zum Essen gibt. Mit der HbS-Methode wirst du in der Lage sein, Schritt für Schritt dein Essverhalten zu ändern, und zwar auf eine persönliche, empathische und unterstützende Art und Weise.