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Alkoholentzug – Entgiftung, Entzug und Entwöhnung

Wer sich auf einen Alkoholentzug begibt, macht im Normalfall drei Phasen durch: die Entgiftung vom Alkohol, welche meist mit Medikamenten unter ärztlicher Aufsicht unterstützt wird, der Entzug und die Entwöhnung vom Alkohol. Wichtig ist, dass man die Entgiftung nicht alleine zuhause probiert, da dies im schlimmsten Fall tödlich enden kann – je nach körperlicher Verfassung und Grad der Alkoholabhängigkeit. Entzug und Entwöhnung dauern im Normalfall mindestens mehrere Wochen. Ist man danach von der Sucht befreit?

Leider sind 90% aller Alkoholsucht – Patienten ihre Probleme nach einer Entwöhnung noch nicht los, sondern beginnen wieder zu trinken. Warum ist dies so? Erstens kann es an der Einstellung liegen, wenn man einen Alkoholentzug beginnt. Viele der Betroffenen fühlen sich zu einer Therapie gedrängt und glauben gar nicht an die Notwendigkeit eines Entzugs. Oft wird auch die Relevanz der psychischen Komponenten eines Entzugs unterschätzt. Wenn man die psychologischen Elemente eines Entzugs nicht ernst nimmt, also vor allem Gruppentherapie und Gespräche mit den Therapeuten, wird man die Gründe der Sucht nicht verstehen und nach Entgiftung, Entzug und Entwöhnung wieder in sein altes Verhalten zurückfallen. Alkoholsucht ist selbstzerstörerisches Verhalten. Bekommt man die Ursachen dafür nicht in den Griff, wird der Alkoholiker oder die Alkoholikerin sich immer wieder neu zerstören.

Schluss mit dem Saufen

Schluss mit dem Saufen

Es gibt aber noch einen viel wichtigeren Grund, warum Alkoholentzug mit Entgiftung, Entzug und Entwöhnung so oft nicht funktioniert. Und das ist, dass es oft gar nicht die richtige Behandlung für einen Menschen mit Alkoholproblemen ist. Was oft ganz am Anfang nicht beachtet wird, ist der Unterschied, ob jemand körperlich alkoholabhängig ist oder nur psychisch. „Nur psychisch“ bedeutet, dass man sich ohne Alkohol einfach nicht so locker fühlt, dass man meint, man sei erfolgreicher und akzeptierter, wenn man ordentlich mittrinkt, dass man zwar immer wieder mal die Kontrolle verliert, aber nicht körperlich abhängig ist.

Sechs von sieben Menschen mit Alkoholproblemen sind nicht körperlich abhängig, sondern haben solch ein mentales Problem mit Alkohol. Wenn man jetzt im Ziel übertreibt und totalen Alkoholentzug mit Entgiftung und dauerhafter Trockenheit fordert, dann kann das auf Dauer nicht gut gehen. Der oder die Betroffene weiß ja innerlich, dass Null Alkohol eigentlich völlig übertrieben ist, und nach einiger Zeit wird man dann wieder versuchen, mit dem Trinken anzufangen, um sich zu beweisen, dass es geht. ABER: das Problem ist dann erstens, dass man nie gelernt hat, weniger zu trinken, denn während der Therapie ging es ja immer nur um Null Alkohol. Man landet dann schnell wieder bei den Unmengen Alkohol, die man vorher getrunken hat. Und zweitens fühlt sich der oder die Betroffene dann oft als „Loser“, als unfähig, und dann trinkt man aus Frust erst recht.

Sinnvoller ist es also, weniger trinken zu lernen, so wie wir es Ihnen mit unserem Programm beibringen. So wie es auch der Spiegel Online fordert. So wie es auch schon in immer mehr Therapien im englischsprachigen Ausland geschieht. Aber nur, wenn Sie nicht körperlich alkoholabhängig sind. Dies können Sie gegebenenfalls mit Ihrem Hausarzt besprechen, welcher dies anhand Ihrer Blutwerte feststellen kann.