Hilfe für Spielsüchtige – man erreicht viel mehr, wenn man weniger will
HILFE FÜR SPIELSÜCHTIGE ist dann am effektivsten, wenn sie realistische Ziele vorgibt. Den Fehler, den die meisten Betroffenen machen, liegt in übergroßen Erwartungen. Man ist die Sucht so leid, man ist so verzweifelt, man will nur noch raus aus dem Schlamassel – und dann redet man sich ein, dass man ab jetzt damit aufhört, dass man nie wieder zockt.
Hilfe für Spielsüchtige muss anders aussehen.
Wer sich solch unrealistische, solch anspruchsvolle, nicht zu erreichende Ziele setzt, hat das Scheitern schon vorprogrammiert. Eine Spielsucht ist eine SUCHT, d.h. man kommt da nicht einfach so wieder heraus, allein aus Willenskraft. Und alleine schon einmal gar nicht.
Spielsüchtige brauchen Hilfe, und Hilfe für Spielsüchtige muss aus mehreren Schritten bestehen. Aus mehreren Schritten und mehreren parallel laufenden Hilfestellungen. Betroffene müssen erst einmal verstehen, dass es mindestens ein paar Wochen dauern wird, bevor man wirklich aus dem Gröbsten heraus ist. Und dass man Laufen auch nicht an einem Tag gelernt hat.
Der Weg heraus aus der Sucht besteht aus vielen kleinen Lernschritten. Wer nicht die Geduld aufbringt, diese Schritte einen nach dem anderen zu gehen, braucht eine Behandlung gar nicht erst zu beginnen. Andererseits sollte es aber auch Hoffnung machen, wenn du weißt, dass du NICHT sofort alles auf einmal schaffen musst, dass du dir ein wenig Zeit lassen darfst, dass du großzügiger zu dir selbst sein musst und genau dadurch dauerhaften Erfolg erreicht.
Im Hilfe-bei-Sucht-Programm lernst du erst einmal, warum du überhaupt spielsüchtig geworden bist. Das ist bei jedem anders und mit den entsprechenden Übungen findest du dies für dich heraus. Gleichzeitig erlernst du über sogenannte „Sofort-Tipps”, wie du ab sofort anders mit dem Druck umgehst, jetzt wieder zocken zu müssen. Damit kommst du noch nicht von der Sucht los, lernst aber ab dem ersten Tag, wie du sofort deine Dosis Zocken reduzieren kannst.
Hilfe für Spielsüchtige bedeutet im nächsten Schritt dann, wie du dein Verhalten dauerhaft änderst. Du begreifst, welches die typischen Auslöser für Suchtdruck sind und wie du sie vermeidest und ihnen nicht nachgibst. Wichtig ist dann auch, dir neue Ziele im Leben zu setzen und diese hinunterzubrechen in neue Lebensinhalte und neue Freizeitaktivitäten.
Parallel dazu kann Hilfe für Spielsüchtige aber nur dann erfolgreich sein, wenn du die angestauten Konflikte und Probleme löst, die du schon seit vielen Jahren mit dir herumschleppst und die letztendlich ein Hauptgrund sind, warum du überhaupt süchtig geworden bist.
Im Hilfe-bei-Sucht-Programm gibt es hervorragende Anleitungen, wie du diese Probleme erkennst und dann auch löst oder anders mit ihnen umgehst. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Programms ist Entspannungstraining. Es ist auch eine wichtige Hilfestellung für Spielsüchtige, zu erlernen, mit weniger Reizen leben zu können.
Gerade Spielsüchtige sind darauf programmiert, ständig unter Strom zu sein, ständig den Kick des Zockens erleben zu müssen. Entspannungstraining ist ein kleiner, aber sehr nützlicher Bestandteil eines guten Behandlungsprogramms. Und zuguterletzt muss natürlich auch dem Thema „wie gehst du mit deinen Schulden um” ein breiter Raum gegeben werden.