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Spielsucht Entzugserscheinungen überwinden – aber wie?

Spielsucht-Entzugserscheinungen treten genauso auf, wie sie es bei Alkoholikern tun, die plötzlich nicht mehr trinken und dann zitternde Hände, Nervenflattern, Herzklopfen und schlechte Laune bekommen. Entzugserscheinungen bei Spielsüchtigen sind ähnlich. Unausgeglichenheit, Gereiztheit und Anspannung sind noch die geringsten Probleme.

Schlimmer werden meist die Schuld- und Schamgefühle empfunden, wenn man an nichts anderes mehr denken kann, als jetzt sofort wieder zum Automaten zu rennen (oder zum Wettbüro, zu den Onlineseiten, Casinos oder was auch immer jeweils das Lieblingsspiel ist). Und dann wird man oft doch wieder schwach und gibt nach. Was aber kann man tun, um Spielsucht-Entzugserscheinungen zu überwinden?

Zunächst einmal kann es großen Sinn machen, nicht von heute auf morgen mit dem Spielen komplett aufzuhören. Wer beim Autofahren abrupt vom 5. Gang in den ersten schaltet, dem kann schon einmal das Getriebe um die Ohren fliegen. Spielsucht-Entzugserscheinungen fallen milder aus, wenn man nach und nach mit dem Spielen aufhört. Es ist schon schwer genug, wenn man sich z.B. für die erste Woche vornimmt, statt 5 Mal nur noch 3 oder 4 Mal in die Spielhalle zu gehen oder z.B. statt 50 Euro nur 30 einzusetzen und für die restlichen 20 Lebensmittel auf Vorrat zu kaufen. Und in der zweiten Woche dann den nächsten Schritt zu tun.

Spielsucht überwinden

Spielsucht überwinden

Aber selbst dann wird es zu Entzugserscheinungen kommen. Zur Überwindung einer Spielsucht braucht mal also mehr als nur das langsame Zurückschalten. Der Spielsüchtige braucht auch Soforttipps, was man gegen den Suchtdruck tun kann. Also z.B. Tipps wie auf der Stelle einen 500-Meter-Lauf so schnell wie es geht zu rennen, um das Gehirn durcheinander zu wirbeln und die Gedanken ans Zocken zu vertreiben. Oder immer ein kleines Fläschchen mit japanischem Minzöl dabei zu haben, von dem man sich dann in kritischen Situationen zwei oder drei Tröpfchen unter die Nase oder auf die Wangen reibt. Im Lavario-Programm gibt es unzählige solcher Sofort-Tipps.

Aber auch solche Tipps helfen nur für eine Weile. Spielsucht-Entzugserscheinungen überwinden kann man damit auf Dauer noch nicht. Wichtig ist nämlich auch, dass man dem Körper das gibt, was man ihm wegnimmt, wenn man nicht mehr zockt. Beim Zocken werden nämlich im Gehirn sogenannte Botenstoffe ausgeschüttet. Jeder hat ja  sicher schon einmal vom Adrenalin oder von Glückshormonen gehört. Man muss solche Stoffe jetzt durch andere Aktivitäten als Zocken bekommen, um Entzugserscheinungen zu verringern oder ganz zu vermeiden. Neue Hobbies, Sport, neue Freunde, oder allgemein gesagt, Dinge, die einem Spass machen und gut tun, Dinge, die man vielleicht früher einmal geliebt hat. Im Lavario-Programm geht es auf 40 Seiten alleine um dieses Thema.

Entzugserscheinungen der Spielsucht wird man aber dauerhaft nur dann verhindern, wenn man wirklich an die Ursachen der Spielsucht herangeht und tieferliegende Probleme löst. Man zockt ja aus bestimmten Gründen, sei es Frust, Langeweile, Selbstbestrafung, Ängsten – und was immer diese Gründe sind, es gilt, sie herauszufinden und anders damit umzugehen. Wer etwas an den Ursachen verändert, der braucht auch nicht mehr zu zocken und der bekommt dann auch keine Entzugserscheinungen. So einfach ist das. Theoretisch. In der Praxis braucht es natürlich schon einiger Anstrengungen, um genau diese Ursachen und Auslöser der Spielsucht herauszufinden und dann wirklich anders damit umzugehen. Genau darum geht es ganz ausführlich im Lavario-Programm.