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Spielsucht – Angehörige sollten bestimmte Regeln beachten

Spielsucht schafft für Angehörige fast genauso viel Leid wie für die Süchtigen selber. Dsa wird bei all dem Bemühen um die Süchtigen selbst leicht vergessen oder ignoriert. Man spricht in dem Zusammenhang auch von „Co-Abhängigkeit“.

Spielsucht-Angehörige, nennen wir sie einmal so, sollten jedoch bestimmte „Regeln“ beachten.

Zunächst einmal bringt es wenig, wenn man den Spieler zu einer Therapie drängen will. Damit schafft man drei Probleme.

  • Erstens erhöht man die Spannung, die in dem betroffenen Menschen sowieso schon wüten.
  • Zweitens muss die Einsicht, eine Therapie zu machen, von innen kommen. Es nützt wenig, wenn sie von außen, von einem Spielsucht-Angehörigen, kommt.
  • Und vor allem, drittens, sinken die Erfolgsaussichten einer Behandlung ganz dramatisch, wenn der oder die Betroffene nicht überzeugt davon ist, dass er oder sie wirklich eine Therapie braucht.

Mit „dramatisch“ ist gemeint, dass die Heilungschancen gegen Null tendieren. Man sieht es nicht ein und man will sich dann früher oder später – eher früher – beweisen, dass man das Zocken auch so im Griff hat oder ohne weiteres in den Griff bekommen kann.

Für Spielsucht-Angehörige kann dies dann äusserst frustrierend werden und sehr an den Nerven zehren.

Wie sollen Sie als „Spielsucht-Angehörige“ vorgehen?

Spielsucht-Angehörige – bestimmte Regeln sind zu beachten

Angehörige von Spielsüchtigen, seien es Lebenspartner oder Freunde, sollten erst dann unterstützend beiseite stehen, wenn der Wunsch zu Veränderung vom Betroffenen selber ausgeht.

Dies ist dann der Moment, wo man Begleitung zur Beratungsstelle oder zum Psychotherapeuten anbieten kann.

Sehr wichtig sind vertraute Gespräche zwischen den Sitzungen. Dabei kann man dann gemeinsam über das reden, was der Betroffene gerade durchmacht und lernt.

Spielsucht-Angehörige sollten dann aber auch nicht drängen. Öffnung dauert Zeit. Einfach nur da sein kann eine große Hilfe sein.

Die Beziehung leidet unter der Spielsucht

Oft sind die Partnerschaften und Ehen mit Spieler(inne)n schwierig. Mit all den Problemen können Liebe, Liebenswürdigkeit und Vertrauen erst mit der Zeit wieder Einzug halten. Man sollte sich jedoch gerade in der Zeit der Behandlung mit übermässiger Kritik zurückhalten.

Der Spieler oder die Spielerinnen wissen im Allgemeinen sehr wohl, wieviel Leid sie über die Angehörigen gebracht haben. Sie versinken oft in ihren Schuldgefühlen – oder verdrängen sie. Doch sie sind trotzdem da und man muss sie nicht daran erinnern.

Im Laufe der Therapie wird der oder die Süchtige sowieso lernen, damit umzugehen und zu reparieren, was man reparieren kann. Man muss als Spielsucht-Angehörige(r) dann Geduld aufbringen.

Das Schwierigste ist jedoch, wenn der Spieler oder die Spielerin nicht einsichtig ist und keine Hilfe in Anspruch nehmen will.

  • Wie schon eingangs erwähnt, bringt es nichts, zu drängen.
  • Es macht dann allerdings manchmal auch keinen Sinn, mit diesem Menschen eine Beziehung fortzuführen. Man würde sich nur selber mitzerstören.

Im günstigsten Fall wirkt eine Trennung dann wie ein Schock, welcher dem Süchtigen die Augen öffnet und doch zu einer Beratungsstelle führt.

Das Lavario-Programm als führendes Selbsthilfeprogramm gegen Spielsucht ist übrigens zwar für die Süchtigen selber entwickelt worden, bietet jedoch auch Angehörigen von Glücksspielsüchtigen wertvolle Hilfe. Sie bekommen Einblicke in die psychische Situation rund um die Sucht und erfahren, wie eine Behandlung aussehen kann.