Ein Blog über Sucht und Tipps, was man gegen Sucht tun kann.
Jetzt also ein Blog. Es war aber auch an der Zeit. Ein Blog über Sucht und Tipps, was man gegen Sucht tun kann. Und was man NICHT dagegen tun sollte.
So viele süchtige Mitmenschen verbringen viele verzweifelte Stunden damit, im Internet nach Hilfe zu suchen. Mehr als 6 Millionen Leute sind alleine in Deutschland hardcore-süchtig. Damit meine ich, dass sie wirklich süchtig und in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt sind.
Süchtig nach Alkohol, nach Essen, nach Porno, nach Zocken, nach Tabletten, internetsüchtig, kaufsüchtig usw. Und nach harten stofflichen Drogen. Gar nicht mitgezählt Zigaretten-, Shisha- und Cannabisraucher. Und auch nicht mitgezählt Menschen, die geltungs-süchtig, streit-süchtig und sonstwas süchtig sind.
Tipps gegen Sucht findet man einige im Netz. Ob es immer gute sind, sei mal dahingestellt. Oft findet man auch nur die guten, alten Ratschläge der Moralapostel: hör doch einfach mit dem Blödsinn auf. Selber schuld, wenn du das machst. Wenn man wirklich will, kann man auch aufhören… usw usw.
Und in den Suchtforen gibt es auch viele gutgemeinte Ratschläge, aber oft von Menschen, die ja selber noch mitten im Schlamassel stecken und selber noch gute Ratschläge bräuchten.
Wo findet man brauchbare Blogs?
Ich arbeite schon seit vielen Jahren mit Suchtkranken. Einen guten Blog zu finden, von jemandem, der sich wirklich mit Suchttherapie auskennt, ist gar nicht so einfach. Die Suchthilfe Aachen ist z.B. eine Gruppe von Menschen, die gute Artikel bloggt und auch telefonisch erreichbar ist.
In dem Blog Emotionen – Wege aus der Sucht, von einer Künstlerin erstellt, geht es vor allem um Alkoholprobleme. Gedanken, was Angehörige tun können, viel über Gefühle und Verzweiflung der Betroffenen, auch Aktuelles zu Gesetzen und Drogenpolitik. Die Autorin, Monika Wittrich, vertreibt dazu auch einen Bildband mit Bildern und Gedichten zum Thema, wie man aus einer Sucht herausfindet.
Als Partnerin eines Alkoholikers findet man in dem Blog Die Sucht Anderer wertvolle Gedanken und Tipps, wie man sich stärker auf sich selbst besinnen kann, wenn man einen trinkenden Partner an der Seite hat.
In dem neuen und sehr liebevoll gemachten Seelenfutter-Blog gibt die Autorin gute Ratschläge und Ideen gegen Esssucht. In dem recht neuen – und hoffentlich auch in Zukunft erfolgreichen – Blog Automatenspielsucht geht es vor allem, wie der Name schon sagt, ums Spielen und um den Weg heraus aus der Sucht.
Aber viele wirklich nützliche Blogs gibt es leider nicht. Zumindest kenne ich sie nicht. Wenn ihr noch andere Blogs zum Thema Sucht kennt, die ihr wirklich hilfreich findet, dann postet sie hier. Jedenfalls habe ich mir gedacht, warum nicht selber gute Tipps und Gedanken posten. Vor allem aber Tipps. Aus der Praxis. Dinge, die wirklich helfen.
Logisch: Am besten sollte man bei einer Sucht zu einem Therapeuten gehen. Zu einer Beratungsstelle. Oder zu einer Selbsthilfegruppe. Jedenfalls Rat von Experten annehmen. So weit so gut. Nur leider haben viele nicht den Mut dazu. Oder sind zu bequem. Oder schämen sich. Brauchen noch ein bisschen Zeit. Wie auch immer.
Es nützt ja nichts, zu sagen, du MUSST jetzt dahin gehen. Viele werden es einfach nicht tun. Das heißt dann aber nicht, dass man diesen Menschen gar nicht helfen kann. Man kann MINDESTENS dafür sorgen, dass die Probleme nicht noch schlimmer werden.
Man kann helfen, dass man die Sucht zumindest halbwegs in den Griff bekommt. Man kann auch Mut geben. Inspirieren, vielleicht doch den nächsten Schritt gegen die Sucht zu unternehmen. Solche Dinge will ich hier tun.
Worum geht es in diesem Blog?
Jeden Dienstag werde ich jetzt Tipps und Ratschläge geben. Ich werde viele Tipps geben, was man tun kann, wenn die Sucht wieder zuschlägt. Wie man in dem Moment NEIN sagen kann, wenn man wieder unbedingt seine Droge nehmen will. Wenn der Druck wieder ganz stark wird. Egal ob die Droge Zocken, Alkohol, Porno, Essen oder sonstwas ist.
Ich werde euch auch Tipps geben, wie man eigentlich am besten aus einer Sucht herauskommt. Bzw. Tipps, wie man es NICHT versuchen sollte. Die meisten machen nämlich ganz typische Fehler und schaffen es schon deshalb nicht, davon wegzukommen.
Ich werde auch darüber schreiben, wie man mit den ganzen schlechten Gefühlen umgeht: mit Selbsthass, Zweifeln, Schamgefühlen, Schuldgefühlen usw. Vielleicht kann ich euch ja ein bisschen Mut machen und idealerweise dafür sorgen, dass da etwas KLICK in euch macht.
Bestimmt werde ich auch Tipps geben, wie ihr mit guten Vorsätzen und Ausrutschern und Rückfällen umgeht. Das ist ganz ganz ganz gaaaaanz wichtig!! Ihr kennt das doch: man nimmt sich vor, dass man jetzt mit dem Sch..ß aufhört und hält das eine Weile durch, ist stolz wie Oscar, und dann… tja, dann wird man wieder schwach und fühlt sich so dermaßen mies. Da gibt es aber super Tipps, wie man damit umgeht. Darüber werde ich mit Sicherheit etwas schreiben.
Und ich will euch auch auf dem Laufenden halten, wenn es irgendwelche Neuigkeiten aus der Politik gibt. Drogenpolitik meine ich natürlich. Spielautomaten sollen ja vielleicht verboten werden, oder Komasaufen. Cannabis. Solche Dinge.
Also: wenn ich Tipps gebe, probiert sie aus. Nicht alle funktionieren, denn jeder Mensch ist anders. Was beim einen klappt, funktioniert beim anderen überhaupt nicht. Aber für jeden, der auch etwas ändern WILL und von der Sucht weg WILL, für jeden sollte dann auch etwas Nützliches dabei sein.
Ich bin Therapeut, aber das heißt nicht, dass ich die Weisheit gefressen habe, wie man so schön sagt. Ich selber leide auch schon mein ganzes Leben unter Schokoladensucht und schaffe es nicht, davon wegzukommen. Vielleicht will ich es ja insgeheim auch gar nicht ;) und vor allem, ich habe ja auch nicht das Gefühl, dass es mich wirklich zerstört. Das ist bei Spielsucht oder Alkoholsucht oder Kaufsucht oder Sexsucht oder Fresssucht und und und natürlich anders.
Übrigens: jetzt am Anfang von so einem Blog kann ich natürlich auch noch nicht exakt sagen, worüber ich eines Tages alles schreiben werde und möchte. Wenn ihr ein Thema habt, zu dem ihr etwas hören möchtet, etwas, das euch brennend interessiert oder wo ihr gerne Tipps hättet, dann schreibt es doch hier einfach in die Kommentarfelder unten.
Ich kann euch natürlich nicht versprechen, dass ich dann etwas dazu schreibe, aber wenn es mich interessiert UND vor allem, wenn ich das Gefühl habe, dass ich dazu jetzt wirklich etwas Sinnvolles und Nützliches schreiben kann, dann werde ich es auch tun.
Und wenn ihr den Blog nützlich findet, dann teilt ihn mit anderen, empfehlt ihn weiter – so etwas tut mir als Autor ja auch gut, denn das motiviert, weiterzuschreiben. Und wie gesagt, wenn ihr andere gute Blogs kennt, dann schreibt es mir unten ins Kommentarfeld, DANKE.