Ursachen für Suchtverhalten – Stress
Um eine Sucht zu besiegen, ist es recht hilfreich, wenn man die Auslöser für seinen Suchtdruck kennt. Das sind nicht die GRÜNDE für die Sucht, aber die Gründe, warum man ständig dieses Verlangen hat, seine Droge zu nehmen, egal ob das Alkohol, Essen, Porno, Glücksspiel oder was auch immer ist.
In den letzten vier Beiträgen hatte ich über mehrere Auslöser von Suchtdruck geschrieben, und wie man damit am besten umgeht. Heute schreibe ich über den fünften, typischen Grund für Suchtdruck. Finden Sie am besten heraus, ob er auch auf Sie zutrifft. Der heutige Auslöser ist: Stress.
Auch die meisten der vorher genannten Auslöser verursachen Stress. Hier ist mehr der Stress durch Überarbeitung und Überlastung gemeint. Sie verbringen sehr viel Zeit bei der Arbeit und sind vielleicht auch noch Single, oder Sie haben einen harten Job und dann auch noch Stress zuhause, oder Sie sind allein erziehende überforderte Mutter und ähnliche Konstellationen.
Wenn Sie keinen anderen Ausgleich finden (soziale Kontakte, Sport, Massagen, ein liebevoller Partner, interessante Hobbies etc), dann nutzen Sie den schnellen Sex oder Masturbation oder Glücksspiel, oder Alkohol oder Essen, um sich eine schnelle Belohnung für den harten Tag zu geben. „Das habe ich mir jetzt aber verdient.“
Dies ist der am einfachsten abzustellendste Auslöser. Im Lavario-Programm und in jeder anderen guten Suchtbehandlung lernen Sie, sich neue Lebensziele zu setzen und mehr Freude in ihr Leben zu bringen. Entspannungsübungen sind ebenfalls sehr hilfreich, z. B. mit Yoga, Meditation, progressiver Muskelentspannung oder autogenem Training. Dafür gibt es z. B. gute CDs und DVDs im Handel.
Trotzdem sollten Sie sich auch überlegen, ob diese ständige Überlastung so weiter gehen kann oder ob Sie daran nicht etwas ändern sollten und somit einen der Auslöser für Suchtdruck entfernen. Bücher über Zeitmanagement und Loslassen könnten hier helfen. Lothar Seiwert hat dazu im deutschsprachigen Raum hervorragende Bücher geschrieben.
Ein Nutzer des Lavario-Programms hatte uns einmal folgendes zum Thema Stress geschrieben:
“Für mich ist es sehr schwer, meine Arbeitszeiten zu reduzieren. Aber ich habe etwas anderes beschlossen, das mir jetzt sehr hilft. Ich wende das autogene Training drei Mal täglich im Büro auf der Toilette an. Ich setze mich hin, atme ein paar Mal tief und ruhig ein und aus, reise dann zu meinem Traumstrand in Griechenland, und dort stelle ich mir vor, wie erholt ich bin, wie gut es mir geht, wie schön das Leben ist und wie geheilt ich durch die Gegend laufe.
Mir gibt das eine ganze Menge Energie. Die Sitzungen dauern nur ein paar Minuten, und niemand merkt etwas davon. Aber ich merke abends einen Unterschied. Ich bin nicht mehr so abgekämpft und habe dadurch deutlich weniger Suchtdruck.”
Nächste Woche werde ich über den ungewöhnlichsten Auslöser von Suchtverhalten schreiben: Glücksgefühle. Ein typischer Auslöser, den die meisten so gar nicht auf der Rechnung haben.
Wenn Sie auch Tipps haben, wie man mit Stress besser umgeht, oder wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, schreiben Sie das ins Kommentarfeld hier unten.