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Pornosucht und Stress mit der Freundin: was rät der Therapeut

Was empfiehlt der Therapeut bei Pornosucht und Stress mit der Freundin? Hier der Fall eines Patienten aus dem Lavario-Programm. Er schildert per E-Mail seine Situation, stellt Fragen und bekommt eine ausführliche Antwort vom Therapeuten.

Hallo liebes Lavario-Team,

ich nutze seit vier Wochen euer Programm gegen Sexsucht und stecke gerade mitten in Woche 5. Zuallerst möchte ich euch sagen, dass ich sehr zufrieden bin mit dem Programm und mir in manchen Situationen eure Tipps und Tricks sehr gut geholfen haben. Mein größtes Problem was ich ich aktuell habe, ist die Zeit. Innerhalb acht Wochen werde ich es kaum schaffen. Aber das ist ja kein Problem. Vielleicht erzähle ich euch kurz meine Geschichte.

Ich bin 34 Jahre alt, verheiratet und habe 2 Kinder. Meine Sexsucht besteht aktuell nur aus dem Konsum von Pornos im Internet. In meinem Pubertätsalter ging es wahrscheinlich schon los. Da wurde ich das erste mal mit Sexheften von meinem damaligen Kumpel konfrontiert. Hinzu kam, dass ich dann auch die ersten Pornos auf Video angeschaut habe. Aber damals noch alles in Maßen. In den Jahren danach hatte ich auch ein paar Freundinnen, mit denen ich aber keinen Sex hatte, weil ich es nicht wollte oder nicht bereit war dazu. Oder mich vielleicht auch geschämt habe. Da man ja in den Pornos nur den “perfekten Sex” sieht und den man ja selber nie schaffen kann. Vielleicht hab ich mich deswegen auch nicht getraut, mit meinen Freundinnen zu schlafen. Da zieht man sich dann auch mehr in die Pornowelt zurück. Da ist man alleine. Da kann man machen was man will usw.

Richtig los ging es dann so mit 20 Jahren ungefähr. Da bin ich von zu Hause ausgezogen in meine erste eigene Wohnung, in der auch mein eigener Computer war. So ging es dann los, dass ich dann im Internet machen konnte, was ich wollte. Da blieb ich dann auch auf ein paar Seiten hängen, auf denen man Nachrichten schreiben konnte. Hinzu kam, dass ich in meinem Beruf erst einmal versuchen musste, mich freizuschwimmen. Da wurde ich oft zusammengefaltet und musste mit der Kritik erst klarkommen. Da war mein neues “Hobby” im Internet sehr willkommen. Da war ich der Chef und musste mich nicht blöd anlabern lassen. So ging das ganze los.

Nach einer gewissen Zeit lernte ich dann meine jetzige Frau kennen. Ja ein Wunder, denn sie ist immer noch bei mir, obwohl sie mich schon ein paar mal erwischt hat. Das letzt mal hat sie mich jetzt vor ungefähr fünf Wochen erwischt und von da an wollte ich diesen ganzen Scheiß einfach hinter mir lassen. Zumal meine Familie auch auf dem Spiel steht und ich das ganze nicht riskieren will.

Das Versenden von Nachrichten im Internet mache ich schon ein paar Jahren nicht mehr. Das hab ich geschafft. Es sind jetzt “nur” die Pornos im Internet hängen geblieben. Die sollen auch noch weg. Ich habe dadurch keine monatlichen Ausgaben. Die hatte ich, als ich noch die Nachrichten geschrieben habe. Meine Kindheit war auch sehr behütet. Da gab es auch nix zu beanstanden. Meine Eltern hatten mich lieb und unser jetziges Verhältnis ist immer noch super.

Trotzdem möchte ich mir das Buch zum inneren Kind kaufen und es lesen. Vielleicht kommt ja doch noch irgendwas anderes ans Tageslicht.

Ich wollte euch fragen, ob ihr meine Geschichte mal ein bisschen durchleuchten könnt und mir dazu ein Feedback schicken könnt. Das wäre sehr nett von euch. Bis dahin mache ich fleißig weiter mit dem Programm.

Herzlichen Dank.

Liebe Grüße

XXX

 

Hallo Herr XXX,

ich bin der Michael, einer der Therapeuten von Lavario. Ich bin in Zukunft immer Ihr Ansprechpartner.

Danke für die Nachricht. Ihr Fall ist so ein richtig typischer Fall, wenn auch von der leichteren Art. Es gibt ja viel schlimmere, wo die Sucht mit viel Geld und viel gesundheitlichem Risiko bei Prostituierten oder in Sex-Kinos ausgelebt werden muss. Also schon mal hervorragende Chancen, davon auch wieder wegzukommen.

Sie schreiben eingangs, dass die Zeit aktuell Ihr größtes Problem ist. Relaxen Sie, kein Stress! Es ist ziemlich egal, in welcher Zeit Sie das Programm durcharbeiten. Bis 2009 gab es die Wocheneinteilungen überhaupt nicht. Viele Kunden/Patienten wollten dies aber – genauso wie das mit der prozentualen Reduzierung jede Woche – um zu wissen, wo sie stehen. Deshalb wurde das damals eingeführt. Aber letztendlich können Sie das genauso gut in 8 Monaten durcharbeiten, um ein Beispiel zu geben. Wichtig ist vielmehr, dass Sie sich die Zeit nehmen, die Sie brauchen, um die Inhalte wirklich durchzuarbeiten und zu verdauen. Die Texte sind wichtig und die Übungen noch mehr, weil Sie dort die Texte auf Ihr Leben anwenden.

Leiden Sie selber unter Pornosucht und Stress mit Freundin oder Ehefrau?

Und noch besser ist es, wenn Sie die Übungen nach ein paar Tagen und nach ein paar Wochen nochmal wiederholen, weil Sie je “weiser” sie schon sind, auch immer wieder neue Erkenntnisse bei den alten Übungen gewinnen. Weil Sie auch je nach Tagesform Dinge anders sehen. Weil jedes Mal die Chance besteht, dass andere Erinnerungen hochkommen oder besonders im zweiten Teil des Programms andere Ideen, was die Zukunft angeht.

Ich bin beeindruckt, wie sehr Sie sich schon selbst analysiert haben und ganz gute Vorstellungen davon haben, wo die Sucht herkommt bzw. was das Suchtverhalten auslöst. Ich beziehe mich auf Ihre Aussagen zur Angst, sich vor Ihren damaligen Freundinnen zu blamieren, zum Stress bei der Arbeit und den aktuellen Schuldgefühlen gegenüber Ihrer Frau. Ich weiß nicht, ob Sie das durch die ersten vier Wochen im Lavario-Programm geschafft haben oder auch schon vorher erkannt haben.

Gehen wir die drei Dinge mal durch. Sie schreiben ja, dass Sie ein bisschen verwundert sind, dass Ihre Frau immer noch bei Ihnen ist, obwohl sie Sie schon ein paar Mal erwischt hat. Dazu gibt es jetzt einige Gedanken.

Pornosucht und Stress mit Freundin

Stört es sie denn? Wie verhält sie sich? Stört es Ihre Frau sehr, dass Sie heimlich Pornos gucken? OK, wahrscheinlich schon. ABER: Mehr als die Hälfte aller Single-Frauen schauen regelmäßig (!) Pornos und sehr viele auch in ihrer Ehe – dort dann heimlich oder gemeinsam mit ihrem Partner. Ich will hier nur einmal die Möglichkeit ansprechen, dass sie vielleicht heimlich dasselbe macht wie Sie, oder dass Sie vielleicht Lust hat, Filmchen mit Ihnen gemeinsam zu gucken oder irgendwelche “verrückten” Dinge zu erleben, die im Ehealltag auf der Strecke bleiben. Oft werden Fantasien ja gar nicht angesprochen, existieren aber. Sehr viele Männer unterschätzen komplett ihre Frauen!

Will sagen: es besteht EVENTUELL auch die Möglichkeit, Ihre Sucht dadurch zu reduzieren, indem Sie Ihre Frau in welcher Form auch immer mit einbinden.

So, das war aber nur eine Möglichkeit. Falls Sie Ihnen bei den Malen, in denen sie Sie erwischt hat, eine Szene gemacht hat, sind die letzten Zeilen wohl nicht so relevant.

In diesem Zusammenhang jetzt noch eine weitere Möglichkeit. Auch hier wieder eher für den Fall, dass sie Ihnen KEINE Szene gemacht hat. Eventuell hat sie nicht die gleichen moralischen Probleme mit Pornokonsum wie Sie. Vielleicht sieht sie es als normal an, dass Sie ab und zu Pornos gucken. Auch hier unterschätzen viele Männer ihre Frauen — und geraten dadurch in einen fatalen Schuld-Porno-Schuld-Kreislauf. Will sagen – und das ist ja auch im Programm ausführlich erklärt – je mehr Sie sich für Ihren Pornokonsum schämen und schuldig fühlen, desto mehr betäuben Sie tendenziell diese negativen Gefühle mit noch mehr Porno. Wodurch Sie sich wieder schuldig fühlen und schämen usw.

Ich möchte darauf hinaus, dass Sie einfach auch nochmal einen Schritt zurücktreten und sich fragen, ob Sie wirklich süchtig sind oder ob Ihr Verhalten noch im Bereich des Normalen liegt oder liegen KÖNNTE, wenn Sie großzügiger und gelassener mit sich selbst umgingen.

Damit will ich überhaupt nicht sagen, dass Sie NICHT süchtig sind. Das kann ich aus der Entfernung nicht eindeutig sagen. Schuld- und Schamgefühle, so wie Sie sie beschreiben, sind meist ein Zeichen für Sucht, weil man dann etwas tut, was man gar nicht möchte und nicht davon loskommt. Falls die Sucht aber nicht stark ausgeprägt ist und keine körperliche Abhängigkeit vorliegt – so wie bei vielen Alkoholikern etwa – dann kann man oft auch einen großen Schritt weg von der Sucht machen, wenn man einfach lockerer damit umgeht.

Pornosucht und Stress mit Freundin

Etwas vereinfacht gesagt: Sie schauen 4 Mal die Woche eine Stunde heimlich und dann sagen Sie sich: Komm, Stefan, ich bin ein Mann, das ist doch nicht so schlimm – und im Idealfall schauen Sie ein oder zwei Mal zusammen mit Ihrer Frau – und plötzlich reichen Ihnen zwei Mal die Woche vollständig aus – weil plötzlich die Schuld- und Schamgefühle weg sind und Sie sich insgesamt befreiter fühlen.

Aber wir gehen ja jetzt erst mal davon aus, dass Sie hochgradig süchtig sind und das vorher Geschriebene für Sie nicht relevant ist ;)

Dann komme ich mal zum ersten Punkt: Sie erkennen wahrscheinlich selber, dass Ihre Ehe, also eine feste Beziehung mit Sexualleben, Ihnen geholfen hat, die Sucht deutlich zu reduzieren. Was mit heimlichem Pornogucken angefangen hat und sich dann zu ausgedehntem Pornogucken und Investitionen in Chatsites gesteigert hat, hat sich dann wieder reduziert, als Sie in eine feste Beziehung getreten sind.

Da bei Ihnen am Anfang Zweifel da waren, ob Sie den Erwartungen der ersten Freundinnen gerecht werden könnten (weil die Männer in den Filmen ja alle so perfekt waren) und Sie sich deshalb in die Pornos “geflüchtet” haben, drängt sich andererseits hier der Verdacht auf, dass auch Ihr heutiges Verhalten noch von diesem Gedankenmuster geprägt ist. Und das bringt mich doch noch einmal zurück zu all dem, das ich eingangs geschrieben hatte. Ist es vielleicht möglich, dass Sie sich heute so sehr für Ihr heimliches Pornogucken schämen und denken “Die anderen Männer sind ja alle so perfekt in Ihren Ehen, die tun nichts heimlich, die sind ganz ehrlich zu ihren Frauen usw.”, dass Sie auch DESHALB immer noch in die Welt der Pornos flüchten, um sich nicht der Wirklichkeit stellen – also dem, dass sehr viele Männer auch innerhalb Ihrer Ehe AB UND ZU Pornos gucken und dabei auch oft die Frauen dabei sind?

Leiden Sie selber unter Pornosucht und Stress mit Freundin oder Ehefrau? Infos zur persönlichen Beratung gibt es unter https://hilfebeisucht.de/befreien-sie-sich-mit-persoenlicher-beratung-von-ihrer-sex-oder-pornosucht

So wie damals Ihre Freundinnen vielleicht ganz ähnliche Versagensängste hatten, Sie aber, statt mit ihnen gemeinsam zu wachsen, sich zurückgezogen haben und diesen Prozess und das Risiko des Scheiterns gescheut haben?

In Zusammenhang mit all dem: Welches Ziel möchten Sie sich setzen? Sie schreiben ja, dass Sie “diesen ganzen Scheiß” hinter sich lassen wollen. Diesen GANZEN!! Scheiß. Aus meiner Sicht wäre es eine Selbstvergewaltigung, wenn Sie sich jetzt als Ziel NULL Porno setzen. Die meisten Männer und sehr viele Frauen schauen auch während ihrer Beziehungen immer wieder mal Pornos. Das ist normal. Weil wir nun einmal erstens Fantasien haben und zweitens nicht alle Fantasien mit unserem Partner ausleben können. Wenn Sie sich jetzt ein fast “unmenschliches” Ziel setzen, riskieren Sie, dass Sie dann böse Rückfälle haben, wenn Sie mal einen Ausrutscher haben. (Ich gehe davon aus, dass Sie den Unterschied zwischen Rückfall und Ausrutscher im Programm schon gelernt haben.) Sie sollten sich kein Ziel setzen, bei dem Ihr Unterbewusstsein Sie dann boykottiert. Ein vielleicht vernünftiges Ziel könnte aber sein, die Zeit zu halbieren, vielleicht weniger intensive Pornos zu schauen (aber LANGSAM herunterfahren) und gelassener zu werden. Diese drei Dinge verstärken sich dann gegenseitig.

Was Ihnen übrigens auch helfen KÖNNTE – falls Sie das mit sich ausmachen können – ist, dass Sie bei Sex mit Ihrer Frau Ihr Gedankenkarussel drehen lassen. Sich also Dinge nicht mehr im Film ansehen müssen, sondern sich beim Sex mit Ihrer Frau vorstellen können. Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, tut das Ihre Frau eventuell auch. Es gibt Umfragen, die besagen, dass sich mehr als die Hälfte der Ehefrauen beim Sex Dinge vorstellen, die nur bedingt etwas mit ihrem Ehemann zu tun haben.

Der zweite Punkt Ihrer Pornokarriere war ja der Stress bei der Arbeit. Dass Sie immer wieder mal zusammengebügelt wurden. Das sind typische Auslöser von Suchtdruck. Ich glaube, es ist in Woche 5 (oder 6), wo es genau um die typischen Auslöser von Suchtdruck geht und da werden Sie sich dann wiederfinden.

Dort wird dann auch erklärt, dass man zwischen AUSLÖSERN und GRÜNDEN für eine Sucht unterscheiden müssen. Stress bei der Arbeit ist kein GRUND für eine Sucht, denn andere haben ja auch Stress, sind aber nicht süchtig. An Auslösern kann man arbeiten, vor allem, indem man lernt, anders mit Ihnen umzugehen und indem man versucht, sie zu reduzieren oder zu beseitigen. Es wird im Programm das Führen eines Tagebuchs empfohlen, um die Auslöser herauszufinden. Ob es bei Ihnen heute immer noch Stressituationen bei der Arbeit sind, kann ich nicht beurteilen. Es hörte sich ja eher so an, als waren das vor etlichen Jahren die Auslöser. Heute sind es vielleicht andere. Die vielleicht auch mit Ihrer Frau und mit Schuldgefühlen zu tun haben. Das würde ich mir ebenfalls überlegen, zusätzlich zu den acht typischen Auslösern, die im Programm dargestellt sind.

Pornosucht und Stress mit Freundin

Die Versagensängste, die Sie als Jugendlicher hatten, das wiederum sind typische GRÜNDE, warum man sich in eine Sucht stürzt.

Sie haben Stress bei der Arbeit und brauchen abends als Ausgleich Pornos. => AUSLÖSER

Sie haben grundsätzlich Angst davor, Ihre Freundin nicht glücklich zu machen => GRUND/URSACHE

Sie verstehen den Unterschied?

Jetzt können Sie natürlich noch versuchen, zu ergründen, warum SIE diese Versagensängste hatten (und andere Jugendliche vielleicht nicht, obwohl sie ebenfalls Pornos mit perfekten Kerlen geguckt haben). Möglicherweise spielen hier Lehrer und vor allem Ihre Eltern eine wichtige Rolle (“Das kannst du sowieso nicht”, “Immer machst du alles falsch”, “Setzen. Sechs.”…. solche Situationen sind für die weitere Entwicklung eines z.B. achtjährigen Kindes wichtig – und zwar unabhängig davon, ob die Eltern Sie geliebt haben und alles harmonisch war.)

Leiden Sie selber unter Pornosucht und Stress mit Freundin oder Ehefrau? Infos zur persönlichen Beratung gibt es unter https://hilfebeisucht.de/befreien-sie-sich-mit-persoenlicher-beratung-von-ihrer-sex-oder-pornosucht

Solche Zusammenhänge zu erkennen, sind immer interessant und hilfreich, um sich selber besser zu verstehen (“erkennen, verstehen, verzeihen”) und um das zukünftige Leben besser, unverkrampfter, gelassener zu bewältigen. Insofern würde ich Ihnen auf jeden Fall zu den entsprechenden Übungen im Programm raten – die Sie ja wohl auch schon gemacht haben, aber vielleicht solche Zusammenhänge noch nicht erkannt haben, da es sich ja in Ihrer Email fast so anhört, als sei im Wesentlichen alles in Ihrer Kindheit perfekt gewesen. Und wie eingangs gesagt, mit ein paar Wochen Abstand sehen Sie vielleicht Dinge, die Sie beim ersten Mal noch gar nicht erkannt haben.

Diese Ergründung, WARUM Sie als Jugendlicher Versagensängste hatten, ist aber für die Bewältigung Ihrer Pornosucht nicht SO entscheidend. Da Sie mir nicht hochgradig süchtig erscheinen und schon auf einem guten Weg heraus aus der Sucht sind, werden die Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie wichtiger sein. Das ist im Prinzip das, was in den Wochen 5-8 des Programms im Vordergrund steht. Verstehen Sie? Wären Sie jetzt geplagt von Bordellbesuchen, Dark Rooms in Gay Kinos, Verschuldung, Jobverlust wegen nächtelangem Pornokonsum, 15 Mal Masturbieren am Tag (all das gibt es) … also völlig in der Sucht verloren, dann wäre das Allerwichtigste das intensive Aufräumen Ihres bisherigen Lebens, bevor man überhaupt an die Dinge herangehen, die jetzt in der zweiten Hälfte des Programms kommen.

Sie haben aber schon viele Einsichten und stecken nicht so tief drin. Deshalb sind weitere Analysen über Ihre Jugend auf jeden Fall nützlich und für Ihr weiteres Leben hilfreich, aber nicht ZWINGEND notwendig.

Sie schrieben, dass Sie sich “das Buch” zum Inneren Kind kaufen möchten. Ich schätze, im Programm werden mindestens zehn exzellente Bücher empfohlen und viele davon haben auch mit dem inneren Kind zu tun. Ich weiß also nicht, welches davon Sie sich kaufen möchten. Wenn Sie die Zeit und das Budget haben, um sich mehrere oder alle empfohlenen Werke zu kaufen, dann tun Sie das. Wenn Sie nur 1-3 kaufen können, würde ich Ihnen für Ihre Situation folgende empfehlen:

  1. a) Vertrauen ist gut. Selbstvertrauen ist besser. Exzellentes Buch.
  2. b) Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest. (das Buch ist keineswegs nur für Ehen/Beziehungen relevant, weil man lernt, an sich selbst zu arbeiten und dann in der FOLGE auch “besser” in der Ehe/Beziehung wird) Das Trivialste der drei Bücher, trotzdem (oder gerade deshalb) hervorragend :)
  3. c) Chuck Spezzano: Wenn es verletzt, ist es keine Liebe. (er schreibt manchmal recht spirituell, man kann es aber auch problemlos lesen und eine Menge mitnehmen, ohne sich darauf einzulassen). Es sind eigentlich 366 tiefgehende Gedankenanstöße. Man blättert drin und findet je nach Stimmung das gerade Passende. Man kann es aber natürlich auch systematisch durcharbeiten. Exzellent für persönliches Wachstum.

Alle drei keine echten Fachbücher und deswegen auch hervorragend zu lesen. Falls Sie davon wiederum nur eines oder zwei lesen möchten, empfehle ich Ihnen, sich einfach mal bei Amazon die Inhaltsangaben und Leserbewertungen durchzulesen. Da bekommen Sie dann schon ein gutes Gefühl dafür, ob es Ihnen liegen könnte.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen erst einmal gute Gedankenanstöße geben. Auf jeden Fall erst einmal alles Gute fürs weitere Durcharbeiten des Programms!

Ihr Michael

Leiden Sie selber unter Pornosucht und Stress mit Freundin oder Ehefrau? Infos zur persönlichen Beratung gibt es unter https://hilfebeisucht.de/befreien-sie-sich-mit-persoenlicher-beratung-von-ihrer-sex-oder-pornosucht