Spielsucht-Ursachen: Ihre Sucht war Problemlösungsstrategie
Du fragst dich nach den Spielsucht-Ursachen. Diese sind bei jedem Menschen unterschiedlich. Wenn du nach den Spielsucht-Ursachen forscht, musst du dich auch immer fragen, wann du zum ersten Mal mit dem Zocken oder Daddeln oder Internetspielen in Kontakt kamst und wie es dann in deinem Leben mit dem Spielen weiter ging.
Im Hilfe-bei-Sucht-Programm, das für Selbstheilung von Spielsucht anonym zuhause entwickelt wurde, sind Hunderte von Tipps, Übungen, Erklärungen und Erfahrungen anderer ehemaliger Süchtiger enthalten. Spielsucht-Ursachen spielen in dem Programm eine große Rolle und werden aus vielen verschiedenen Winkeln beleuchtet. Hier einmal ein kleines Beispiel, das ziemlich am Anfang des Programms vorkommt.
Wenn du über Ursachen deiner Spielsucht nachdenkst, dann wirst du dir bewusst, dass du ein Suchtgedächtnis hast, so wie es schon im vorherigen Kapitel erklärt wurde.
Das Gehirn von uns Menschen entwickelt ständig Strategien, wie wir besser überleben können. Überlege dir einmal: Das Spielen hat dir ja anfangs geholfen. Du hast dir Erleichterung verschafft. Du hattest ein Problem und da war die Lösung – Spielen. Warum sollte also dein Gehirn das beim nächsten Mal nicht wieder so in die Wege leiten? Wieder Spielen. Das Gehirn ist dazu da, bestimmte Erfolgsstrategien fest einzuprägen, so dass sie jederzeit ganz leicht wieder abrufbar sind. Der Teil des Gehirns, in dem diese Abläufe gespeichert sind, kann nicht unterscheiden zwischen kurzfristiger Lösung und langfristigem Schaden. Aber dieser Teil des Gehirns ist für unsere Willenskraft schwer zugänglich. Hier laufen die Prozesse im Unterbewussten ab.
Fahrradfahren ist eine andere Strategie, die du gelernt hast, um von A nach B zu kommen, bzw. deinen Eltern als Fünfjährige(r) zu gefallen. Versuche das mal mit Willenskraft wieder zu verlernen. Es geht nicht. Auch deine Spielsucht wirst du nie wieder verlernen. Das Suchtgedächtnis bleibt. Du wirst damit leben müssen. Freunde dich mit der Idee an.
Vielleicht wird es irgendwann in der Zukunft mal eine Möglichkeit geben, Wissen einfach chemisch oder elektrisch in unsere Gehirne zu implantieren und bereits (falsch) gelerntes und Spielsucht-Ursachen einfach zu überschreiben. Aber in absehbarer Zukunft wird dies nicht passieren. Somit wird deine Spielsucht bis an dein Lebensende immer irgendwo im Gehirn verankert sein.
Die gute Nachricht ist aber, dass das Gelernte einerseits in den Hintergrund gedrängt werden kann. Manchmal hörst du ja ein Lied im Radio, das du schon ganz lange nicht mehr gehört hast, bei dem du zwar sofort wieder mitsingen oder zumindest mitsummen kannst, aber an das du halt lange Zeit gar nicht mehr gedacht hast. Danach hast du es noch eine Weile im Kopf, und dann verschwindet es wieder für lange Zeit. Und den Text von dem Lied, den konntest du vielleicht früher mal auswendig, und jetzt nur noch bruchstückhaft. So arbeitet das Gehirn. Ganz vergessen wirst du es nie.
Abbildung 1: Spielsucht-Ursachen und Problemlösungsstrategien
Und andererseits kannst du beginnen, neue Lösungsstrategien im Gehirn zu verankern. Am Anfang sind das dann Außenseiterstrategien. Außenseiterstrategien heißt, dass das Gehirn ja tausendmal die gewohnte (Spiel-) Strategie gefahren ist, und jetzt plötzlich soll es etwas anderes ausprobieren. Aber je häufiger du sie anwendest, umso normaler werden sie, umso akzeptabler werden sie für das Unbewusste im Gehirn (ohne dass die Ursachen der Spielsucht verschwinden). Wenn du ein neues Lied zum allerersten Mal hörst, findest du dein bisheriges Lieblingslied auf jeden Fall noch besser. Aber wenn du das neue Lied dann ein paar Mal hörst, den Text lernst und mitsingen kannst, dann verliert das alte Lied langsam seinen Reiz, und du holst dir die gute Laune aus dem Neuen. Auch einige der Strategien aus den 10 Lavario-Sofort-Tipps könnten sogar solche Außenseiterstrategien werden. Im Laufe der Therapie wirst du weitere starke Strategien entwickeln und einüben.
Das, was bei dir falsch gelaufen ist, war, dass du als Jugendlicher oder wahrscheinlich als Kind keine Alternativstrategien gefunden hast, mit deinen Problemen umzugehen. „Zufällig” war irgendeine Form des Spielens die Strategie, und da Spielen mit Gewinnen und Verlieren eine sehr starke, tief in die Psyche hineinreichende Strategie ist, war es dann umso schwerer, andere Möglichkeiten der Problemlösung zu finden, egal, ob du es gewollt hättest oder nicht. Lass uns an dieser Stelle einmal einige Fragen / Aufgaben / Übungen einfügen, denn sie passen hier sehr gut hinein. Es geht u.a. darum, herauszufinden, inwieweit deine Sucht Problemlösungsstrategie war. Oft sind Einsichten und Verständnis der Spielsucht-Ursachen die Voraussetzungen, um die entscheidenden Schritte aus der Sucht heraus zu machen.
Der Tag, an dem du das Hilfe-bei-Sucht-Programm bestellt hast (oder nach den Spielsucht-Ursachen gefragt hast!), war nicht das erste Mal, dass du einen Versuch unternommen hast, gegen deine Sucht vorzugehen. Wahrscheinlich liegen schon unzählige Versuche hinter dir, in denen du alleine gekämpft hast oder ein Buch gelesen hast – und jedes Mal früher oder später gescheitert bist. Lass uns dies einmal anhand mehrerer Fragen aufarbeiten.
1) Schreib einmal alle Versuche auf, die du unternommen hast, um deiner Sucht zu entkommen – geh dabei so weit zurück, wie du dich erinnerst. Notiere dir auch, was du jeweils unternommen hast, um den Kampf zu gewinnen, d.h. an welche Strohhalme hast du dich geklammert? Hattest du dich schon einmal selber gefragt, was die Ursachen deiner Spielsucht sein könnten?
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2) Wie sind diese Versuche gescheitert? Was war der Auslöser? Wie hattest du dich dann gefühlt, als dein Versuch gescheitert war? Was waren deine Reaktionen auf diese Gefühle?
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3) Hast du bei deinen Versuchen vor allem probiert, die Symptome – also dein Suchtverhalten – zu unterdrücken, oder bist du auch an die Erforschung gegangen, warum du süchtig bist? (also die Spielsucht-Ursachen herauszufinden) Hast du versucht, deine tieferliegenden Probleme zu lösen und echte Alternativen für dein Leben zu entwickeln? Bist du *****gegen***** dich vorgegangen, oder hast du versucht, behutsam mit dir zu arbeiten?
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4) Eine wichtige Erkenntnis, die viele an dieser Stelle gewinnen, ist, dass man mit Härte gegen sich selber nicht weiterkommt, sondern nur mit Verständnis und Unterstützung für sich selbst. Kannst du diese Einschätzung teilen? Wenn ja, was heisst das für dich ab sofort? Was wirst du an deinen Einstellungen dir selbst gegenüber ändern? Inwieweit wirst du dich anders verhalten?
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5) Glaubst du, dass du jemals eine Chance hattest, ohne fremde Hilfe (so wie jetzt mit dem Hilfe-bei-Sucht-Programm) aus deiner Sucht herauszukommen und die Ursachen der Spielsucht zu finden? Hast du tapfer gekämpft, mit vielen guten Vorsätzen, aber letztendlich aussichtslos? Hättest du selbst mit noch größerer Willenskraft dauerhaften Erfolg gehabt?
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6) Was hältst du von unserer These, dass all diese Kämpfe notwendig waren, um zum heutigen Punkt zu kommen, wo du fremde Hilfe in Anspruch nimmst? Hättest du oder jemand anderes in deiner Situation sich sofort – also vor Jahren schon – fremde Hilfe geholt?
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7) Du hast schon so oft versucht, von deiner Sucht loszukommen – und hast auch bis heute nicht aufgegeben. Was sagt das Positives über deinen Charakter aus?
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8) Nach all dem, was du jetzt aufgeschrieben hast: hast du das Recht, dich als Verlierer oder Schwächling zu fühlen? Ist es nicht unlogisch, dich schwach oder gar schlecht zu fühlen, wenn du immer wieder aufstehst und es neu probierst? Gibt es nicht vielmehr eine unglaubliche positive Energie in dir, die nach Freiheit strebt? Eine starke lebensbejahende Energie, die dir große neue Möglichkeiten für die Zukunft bietet, wenn sie durch die richtige Hilfe von außen unterstützt wird? Gibt es nicht auch viele Menschen, die unter traurigen und unbefriedigenden Umständen leben, aber im Gegensatz zu dir absolut nichts dagegen tun wollen und den ganzen Tag auf der Couch sitzen? Schreib einmal mindestens fünf positive Dinge in Bezug auf dich und deine Sucht auf!
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Gehe der Frage auf den Grund, warum du Spielen als Droge eingesetzt hast. Du wirst im Laufe des weiteren HbS-Programms viel tiefere Einsichten zu den Ursachen von Spielsucht gewinnen, aber lass uns an dieser Stelle damit einmal beginnen.
9) Erinnere dich an deine ersten Erfahrungen mit dem Spielen. Wann genau und was genau war das? Wie hat sich das angefühlt? Kannst du dich noch daran erinnern, was du damals gedacht hast? Zu den ersten Erfahrungen muss nicht unbedingt schon die Spielhalle oder die Spiel-Webseite zählen, sondern das kann auch das ganz simple Mensch-Ärger-Dich-Nicht-Spiel sein oder die ersten Pokerrunden.
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10) Welches waren die nächsten Erfahrungen mit Spielen? Wie ging es bis ins Erwachsenenalter hinein weiter?
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11) Wann hast du zum ersten Mal gedacht, dass dein Spielverhalten nicht normal ist? Wann kam in dir der Verdacht auf, dass Spielen zu einer Sucht wird? Warum hast du das gedacht, d.h. was hatte sich im Vergleich zu vorher verändert? Und begann – im Nachhinein betrachtet – die Sucht vielleicht schon früher, auch wenn du es erst zu einem späteren Zeitpunkt gemerkt hast? Auch hier wieder die Frage: sagt das irgendwas über die Spielsucht-Ursachen aus?
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12) Erinnere dich bitte an die Zeit, die du gerade aufgeschrieben hast. Als du dachtest, dass Spielen zu einer Sucht wird – wozu hast du damals Spielen eingesetzt? Fühltest du vielleicht Spannungen in dir, die du anders nicht zu beruhigen wusstest? Hattest du vielleicht Minderwertigkeitsgefühle, die du kompensieren wolltest, indem du anfingst, immer mehr zu pokern oder zu daddeln? Welche Probleme in deinem Leben wolltest du vielleicht durch Spielen betäuben? Denke insbesondere an Eltern, Geschwister, Schule / Uni / Ausbildung, Freizeit, Beruf. Jeder Mensch tut, das was er tut, immer zu einem bestimmten Zweck – so sind wir nun einmal – d.h. also: zu welchem Zweck hattest du damals Spielen eingesetzt? Was waren anfängliche Ursachen von späterer Spielsucht?
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13) Beantworte Frage 4 noch einmal – diesmal versetze dich aber bitte, so gut du das schaffst, in die Lage und die Lebenssituation des Kindes / Jugendlichen / jungen Mannes / Frau, der/die du damals warst und vermeide bitte, mit deinem heutigen Erfahrungsschatz und deiner heutigen Reife auf damals zu schauen. Welche Sorgen und Ängste hattest du damals? Welche Begrenzungen gab es damals in deinem Leben? Warum hattest du Spielen als Droge eingesetzt? Welche positiven Effekte hatte das (hätte es keine positiven Auswirkungen gehabt, hättest du es ja nicht immer wieder getan)? Hätte es damals *****(aus damaliger Sicht!*****) Alternativen gegeben, wie du die gleichen positiven Effekte hättest bekommen können?
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14) Wenn du heute eine Zeitreise unternehmen könntest in die damalige Zeit, und wenn du deine heutige Lebenserfahrung mitnehmen könntest, was würdest du dann dem damaligen Jungen / Mädchen / Jugendlichen / jungen Mann/Frau, der/die du warst (nennen wir es ab jetzt zur Vereinfachung „inneres Kind”), raten, anders zu machen? Hätte es aus heutiger Sicht, also mit all dem, was du seit damals bis heute gelernt hast, eine bessere Lösung für die damaligen Probleme gegeben als zu spielen?
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15) Hatte dein inneres Kind (oder Jugendlicher oder junger Erwachsene(r)) damals böswillig gehandelt? Wenn nicht, kannst du Verständnis und Mitgefühl aufbringen für dieses innere Kind in dir? War es schuld an dem, was im weiteren Suchtverlauf alles passierte, oder gab es gute Gründe, warum die Dinge so geschehen sind, wie sie geschehen sind?
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16) Wenn du nach Spielsucht-Ursachen fragst, dann mach dir bewusst, dass du nicht nur der Mensch bist, der du heute bist. All das, was du damals warst, bestimmt immer noch sehr stark mit, was du heute denkst, fühlst und tust. Anders formuliert: all das, was du damals warst, bist du immer noch! Erst wenn du dir für deine Fehlern von damals – die aus heutiger Sicht vielleicht gar keine Fehler waren – verzeihen kannst, schaffst du eine der Voraussetzungen, um mit dir Frieden zu finden und über die Sucht hinwegzukommen. Hast du dazu möglicherweise noch zusätzliche Gedanken?
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