Mein Partner hat Spielsucht – was sollte ich tun
Mein Partner hat Spielsucht – was sollte ich tun, wie kann ich mich verhalten, wie gehe ich damit um? Oder auch: Mein Partner hat Spielsucht – wo kriegt man Hilfe? Das sind typische Fragen, die uns immer wieder per E-Mail erreichen. Besorgte bzw. verzweifelte Ehefrauen oder Freundinnen, die über die Spielsucht des Partners herausgefunden sind und nun geschockt sind.
Zunächst einmal liegt einer Spielsucht fast immer eine lange Vorgeschichte zugrunde. Meist sind es problematische und traumatische Ereignisse der Kindheit oder Jugend, die die Weichen für eine spätere Spielsucht stellen. Daher lässt sich eine Spielsucht nicht einfach mit gutem Willen von heute auf morgen abstellen. Schnelle Versprechungen wie „Schatz, ich höre jetzt damit auf.” führen nicht wirklich weiter, auch wenn sie gut gemeint sind. Es liegt hierin sogar die Gefahr, dass wenn die Partnerin dem Glauben schenkt, sich der Spielsüchtige (und die Partnerin!) nach und nach mit der Situation abfinden und das Leiden für beide immer größer wird.
Vielmehr ist die Antwort auf die Frage „Mein Partner hat Spielsucht – was sollte ich tun”: Dränge ihn zu einer Therapie. Er muss sich behandeln lassen, um die Ursachen der Sucht zu erkennen und zu lernen, anders damit und mit den tagtäglichen Auslösern des Spieldrucks umzugehen. Alleine schaffen es nur die Allerwenigsten, von einer Spielsucht loszukommen. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, sich helfen zu lassen.
Zunächst einmal gibt es hervorragende Spielsucht-Beratungsstellen. Gib dieses Wort plus deine Heimatstadt bei Google ein und du wirst wohl fündig. Spielsüchtige und auch Partnerinnen von Spielsüchtigen und andere Angehörige finden dort meist hervorragende Hilfe. Wer dort arbeitet, beschäftigt sich den ganzen Tag lang mit Zockern. Es ist deren Arbeitsalltag. Man braucht sich also nicht schämen, wenn man dort erscheint. Dein Partner wird nicht der erste Spielsüchtige sein, den sie dort sehen. In Spielsucht-Beratungsstellen wird man auch alle Hilfsangebote kennen, die es in deiner Gegend oder außerhalb gibt, inklusive der möglichen Wartezeiten. Die Beratung dort ist normalerweise kostenlos.
Eine zweite Möglichkeit für deinen Partner, Hilfe gegen Spielsucht zu finden, sind natürlich Sitzungen beim Psychotherapeuten. Sofern dieser eine psychische Störung feststellt, und dies liegt bei Spielsüchtigen fast immer vor, werden die Kosten von den meisten Krankenkassen übernommen. Auf www.psychotherapiesuche.de kannst du z.B. deine PLZ und das Problem eingeben, also z.B. „Sucht”, und du bekommst darauf spezialisierte Therapeuten in deiner Gegend angezeigt.
Ein weiteres Hilfsangebot ist natürlich unser Hilfe-bei-Sucht-Programm. Der Vorteil ist, dass dein Partner sofort damit loslegen kann und keine Wartezeiten von mehreren Monaten hat, so wie sonst üblich. Auch könntest du dies theoretisch gemeinsam mit deinem Partner durcharbeiten. Um sinnvoll mit der HbS-Methode gegen Spielsucht arbeiten zu können, sollte sich dein Partner allerdings eine Stunde am Tag dafür Zeit nehmen, und das zwei Monate lang, und offen für psychologische Hilfe sein. Auch sollte er mit Lesen oder Zuhören keine Probleme haben, da es das Programm als E-Books und/oder als Hörbücher auf HilfebeiSucht.de gibt.