Kann das Hilfe-bei-Sucht-Programm gegen Komasaufen helfen?
Bei uns gehen manchmal Anfragen ein, ob die HbS-Methode auch Komasäufern helfen kann. Dies ist aber nicht ganz so einfach zu beantworten. Das Hilfe-bei-Sucht-Programm ist entwickelt worden für Menschen mit Alkoholproblemen, die lernen möchten, mit weniger Alkohol auszukommen. Dabei muss kein kompletter Alkoholentzug mit Abstinenz das Ziel sein.
Komasäufer fallen aber eigentlich gar nicht in die Kategorie der Menschen, die ständig zu viel trinken und damit aufhören möchten. Vielmehr ist das Typische bei ihnen ja, dass sie sich nur gelegentlich „volllaufen” lassen, dann allerdings in extremen Formen. Insofern macht der Teil des Programms bei ihnen keinen Sinn, in dem es darum geht, zu lernen, jede Woche etwas weniger Alkohol zu sich zu nehmen.
Andererseits ist bei Alkoholikern die psychische Aufbereitung ihres Problems von ganz entscheidender Bedeutung. Mit der kognitiven Verhaltenstherapie und der altbewährten Psychoanalyse, übersetzt in möglichst einfache und für jedermann anwendbare Übungen, lernst Du, anders mit Deinen Problemen umzugehen bzw. diese zu lösen. Dies hilft, um nicht nur kurzfristigen, sondern dauerhaften Erfolg zu erzielen.
Psychische Probleme haben auch ganz offensichtlich die Komasäufer.
Daher wird die HbS-Methode vielen von ihnen helfen können. Wichtig ist jedoch, dass sie selber sich durchringen, das Programm durchzuarbeiten. Ohne diese Motivation wird eine erfolgreiche Behandlung schwierig. Es nützt meist nichts, wenn Eltern oder PartnerIn den Betroffenen eine Therapie aufzwingen. Ohne die Einsicht, dass Du Hilfe brauchst, und ohne die Ernsthaftigkeit beim Durcharbeiten des Programms, wirst Du keinen langfristigen Erfolg haben.