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Hilft ein Verbot von Online-Casinos gegen Spielsucht?

Ein Verbot von Online-Casinos, Online-Poker mit Geldeinsatz, Online-Wettspielen etc. steht möglicherweise vor der Haustür. Die EU könnte dem Beispiel Großbritanniens folgen, wo nun pornografische Inhalte nur noch zugänglich sind, wenn du als Internetnutzer den Zugang explizit beim Internetanbieter beantragst. Als Maßnahme gegen Onlinesucht könnte dies auch auf Online-Zocken ausgedehnt werden.

Aktuell ist es ja noch so, dass die Internetinhalte von Webseiten weltweit frei zugänglich sind. In Großbritannien werden jetzt jedoch die Internet-Provider dazu verpflichtet, die Inhalte zu filtern und ggf. zu sperren. Sollte dies auf Online-Casinos etc. ausgedehnt werden, wären Angebote von Firmen mit Sitz in der Südsee oder Mittelamerika nicht mehr zugänglich. Somit stünden Glücksspielsüchtigen solche Seiten nicht mehr zur Verfügung, es sei denn, du beantragst dies ausdrücklich beim Internetanbieter.

Würde dies aber wirklich helfen, um Spielsucht im Netz, also Online-Casino-Sucht, Online-Poker-Sucht, Online-Lotterien-Sucht etc. erfolgreich zu bekämpfen? Wohl kaum. Denn dafür gibt es einfach zu viele parallele Angebote in der „analogen” Welt – also unabhängig vom Internet. Spieler würden sehr schnell darauf ausweichen können und somit wäre nicht viel gewonnen. Was man evtl. als positives Argument ins Feld führen könnte, ist, dass Jugendliche und Internetjunkies mit dieser Maßnahme deutlich erschwerten Erstkonktakt zu Glücksspielen hätten und auch nachts den Spielern dann keine Glücksspiele mehr zur Verfügung stünden.

Wichtiger für die Bekämpfung von Spielsucht ist eine Ausweitung der Hilfsangebote. Wartezeiten auf einen Therapieplatz liegen in Deutschland immer noch bei drei bis neun Monaten. Gerade deshalb haben Online-Angebote wie das Hilfe-bei-Sucht-Programm gegen Spielsucht solch eine hohe Nachfrage. Eine Spielsucht wirst du letztendlich nur mit einer Therapie behandeln und beseitigen können. Ansonsten würde ein Süchtiger, wenn er nicht mehr spielen könnte, auf andere Drogen wie Alkohol, Porno oder Marijuana umschwenken. Denn seine oder ihre Probleme wären ja nicht verschwunden, nur weil es keine Glücksspiele mehr gäbe.