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Hilfe bei Spielsucht

Sich einerseits sagen, alles ist erlaubt, sich aber auch andererseits fragen, will ich wirklich SO leben?

Fast alle Ansätze, Spielsucht zu bekämpfen, setzen diese Sucht mit Alkohol-, Drogen- oder sonstigen Süchten gleich und fordern sofortigen, völligen Verzicht, zumindest für längere Zeit. Das Hilfe-bei-Sucht-Programm, welches von ehemaligen Süchtigen in Zusammenarbeit mit Therapeuten entwickelt wurde, geht einen anderen Weg. Hilfe bei Spielsucht erfolgt zwar auch sofort, beinhaltet aber einen Stufenplan, mit dem man sich nach und nach von seiner Sucht verabschiedet.

Hilfe bei / gegen Spielsucht heisst dann u.a., dass man ganz am Anfang noch seiner Sucht nachgehen kann, gleichzeitig aber immer mehr analysiert, warum man das überhaupt tut und gleichzeitig lernt, wie man davon wegkommt.Das Hilfe-bei-Sucht-Programm als Hilfe bei Spielsucht sagt, dass man liebevoll mit sich umgehen soll, trotz schwieriger Umstände, in denen man steckt.

Hier ein kleiner Auszug aus dem Programm:

Hilfe bei Spielsucht kann auch heissen, dass du dir klarmachst, dass du deinem Suchtverhalten nachgehen darfst. Niemand hat dir das verboten. Sei viel cooler zu dem Thema, lass es geschehen, hör auf, dich deswegen fertig zu machen. Zocken – soviel du willst – alles ist erlaubt, wenn du dir das wünschst. Je weniger du dich wegen deines Spielens selber abstrafst, umso weniger fühlst du dich schlecht. Je weniger du dich schlecht fühlst, desto weniger spürst du Druck in dir, dich wieder mit neuem Sex zu betäuben. So kommt ein positiver Kreislauf in Gang. Eine ganz andere Art der Hilfe bei Spielsucht. Denk also nicht: Spielen ist verboten. Ich bin schlecht. Geh einfach ganz bewusst deiner Sucht nach, ohne Schuldgefühle.

Aber frag dich gleichzeitig auch, will ich das jetzt wirklich? Ist das das Leben, das ich verdient habe?

Also: erstens: keine weiteren Schuldgefühle mehr. Lass es einfach geschehen. Und zweitens: frag dich bei jedem Suchtdruck ganz ruhig – ohne dich zu verurteilen – “will ich das wirklich? Will ich so leben?”

Wenn du dir das zueigen machst, werden die Ergebnisse phänomenal sein! Wenn du keine Schuldgefühle mehr hast, verschwindet auch die Sucht. Ja, so einfach ist das. Wirklich! Denn die Schuldgefühle ernähren die Sucht. Ohne Schuld keine Notwendigkeit, sich zu betäuben. Aber in der Praxis ist es natürlich nicht ganz so einfach, denn sonst bräuchtest du dieses Programm mit all den Übungen, Erklärungen, Hintergründen ja gar nicht. Trotzdem kann dieser einfache Tipp eine gute Hilfe bei und gegen Spielsucht sein, wenn du dir das nur immer wieder vor Augen führst.

…und umgekehrt gilt natürlich auch: je mehr du deinem Suchtverhalten nachgehst und dich schuldig fühlst, desto mehr brauchst du wieder eine neue und noch stärkere Dosis, um die neuen noch stärkeren Schuldgefühle zu betäuben usw. Ein Teufelskreis. Es ist tatsächlich grundsätzlich so einfach, wie es hier dargestellt wird. Wenn du an den Fingernägeln kaust, wird das erst dann zu einem Problem, wenn du dich dafür schämst, dich schlecht fühlst und aus diesem Kummer heraus immer mehr kaust. Nimmst du es hingegen als gegeben an, wirst du es zwar ab und zu tun, aber es wird nicht zur Sucht.

Hilfe bei Spielsucht – Sei liebevoller mit dir selbst

Ein bisschen verwandt damit ist auch der Punkt, dass Spielen zum Zwang werden kann, wenn du in einer Umgebung aufgewachsen bist, in der Spielen als etwas Schlechtes, Verbotenes und Abzulehnendes gegolten hat. Dies kann z.B. in religiös geprägten Familien der Fall gewesen sein oder falls du in einem katholischen Internat erzogen wurdest. Sobald du dann deine ersten Erfahrungen mit dem Spielen gemacht hast, hast du dich (un-)bewusst schuldig gefühlt und musstest dich dafür bestrafen. Dadurch wurde Spielen dann zwanghaft. Mach dir auch hier den gerade vorher dargestellten Zusammenhang deutlich, wenn du Hilfe bei Spielsucht suchst.

Je mehr du dich schlecht fühlst, je mehr du dich schämst und je mehr du Schuld empfindest, desto tiefer wirst du in Suchtverhalten gezogen. Schreib einmal drei Argumente auf, die belegen, dass dieser Zusammenhang wahr ist. Überleg auch, ob das in deinem Leben genauso war.

Selbst entwickeln, dich nicht mehr so sehr für deine Sucht schämen, weniger Schuldgefühle haben und insgesamt nachsichtiger zu dir selbst sind, desto weniger wirst du Suchtdruck haben? Kannst du Gründe benennen, warum dies so sein könnte? Inwieweit kannst du daraus Hilfe bei Spielsucht finden?

Vielleicht nicht so sehr für deine Sucht schämen solltest und dich nicht so sehr schuldig fühlen solltest wie bisher? Inwieweit kann das Hilfe bei akuter Spielsucht sein?