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Glücksspielsucht – man kann das Gehirn auch wieder entwöhnen

Glücksspielsucht ist ein Leiden, das in Deutschland allein ca. eine Viertelmillion Menschen betrifft. Da der Staat mit seinem Glücksspielmonopol pro Jahr über 3 Mrd. Euro in die klammen Haushalte gespült bekommt, werden die Initiativen der Regierung, etwas gegen Glücksspielsucht zu tun, wohl auch halbherzig bleiben.

Wie die Financial Times berichtete, hat jetzt auch noch Facebook angekündigt, in den Glücksspiel-Markt einzusteigen und auch noch seinen Teil zur Glücksspielsucht beizutragen.

Betroffene sollten aber trotzdem nicht verzweifeln, denn genau so, wie man sein Gehirn ans Zocken gewöhnt hat, kann man es auch wieder entwöhnen.

Man muss sich vor Augen führen, dass eine Sucht eine gelernte, gut einstudierte Verhaltensweise ist. Man hat irgendwann am Anfang einmal gemerkt, dass das Zocken, die Aufregung dabei, das Kribbeln, das mögliche Gewinnen – was auch immer es ist, das beim Einzelnen gute Gefühle hervorruft – eine Strategie war, bestimmte Probleme zu verdrängen. Man hat irgendwann gelernt, dass es einem besser geht, wenn man spielt.

So wie man einmal Fahrrad fahren gelernt hat, erlernte man auch das Zocken. Im Gehirn sind ganz starke Verbindungen zwischen Problem und Lösung = Spielen entstanden und irgendwann spielt man dann ganz automatisch.

Das Typische an einer Glücksspielsucht ist aber natürlich auch, dass im Gehirn beim Zocken Glückshormone ausgeschüttet werden und dass man im Laufe der Zeit immer mehr davon braucht. Bekommt man sie nicht mehr, geht es einem schlecht, und deswegen ist es so schwer, wieder damit aufzuhören.

Glücksspielsucht – man muss sein Gehirn wieder umprogrammieren

Glücksspielsucht – man muss sein Gehirn wieder umprogrammieren

Aber so wie wir das Gehirn im Laufe einer Glücksspielsucht auf bestimmte Verhaltensweisen getrimmt haben, kann man es sich auch wieder entwöhnen. Man ist ja Schritt für Schritt in die Sucht hineingeraten. Genauso muss man nun auch wieder schrittweise aus der Glücksspielsucht heraus.

Es ist ein Irrglaube, dass man „einfach so“ wieder damit aufhören könnte. Man versucht es und man scheitert. Dadurch fühlt man sich schlecht, man schämt sich, man ist voller Schuldgefühle – und dann spielt man noch mehr als vorher, um die schlechten Gefühle zu betäuben und weil man hofft, vielleicht doch endlich den großen Gewinn zu holen.

Das Erfolgsrezept gegen Spielsucht liegt vielmehr in einem systematischen Ansatz, langsam aber sicher seinem Gehirn wieder beizubringen, wie es auch ohne Zocken geht. Man muss die Dosis langsam, aber kontinuierlich, wieder herunterfahren und parallel dazu neue Verhaltensweisen erlernen.

Wichtig ist dabei auch, dass man lernt, wieso man eigentlich in die Glücksspielsucht hineingeraten ist. Erst wenn man das versteht, kann man auch für sich den Weg zurück in die Freiheit definieren.

All dies erlernt man im Lavario-Programm, wobei es darin auch Sofort-Tipps gibt, wie man jetzt auf der Stelle die ersten großen Schritte geht, um nicht mehr jedes Mal der Sucht nachzugeben.