Gesundheitsministerium warnt vor Pornosucht
Das Gesundheitsministerium warnt, dass Pornosucht die geistige Gesundheit gefährde. Eltern sollten darauf achten, ihren Kindern keine erotischen Inhalte zugänglich zu machen. Damit soll den Gefahren von Geschlechtskrankheiten und frühen Schwangerschaften im Teenageralter vorgebeugt werden. Außerdem warnt die Abteilung Geistige Gesundheit des Ministeriums davor, dass der Konsum von Pornoseiten zu sexuellen Übergriffen und Straftaten führen könne. Hört sich das Ganze merkwürdig und übertrieben an?
Nun, es ist nicht das deutsche Gesundheitsministerium, das diese Warnungen herausgegeben hat. Sondern das thailändische. Tatsache ist, dass in Deutschland etwa eine halbe Million Menschen an Pornosucht leiden. Es gibt allerdings bisher keine seriösen Studien darüber, ob Pornosucht kriminelle Handlungen begünstigt. Und auch nicht darüber, ob das Alter, in dem Mädchen schwanger werden, von der Häufigkeit beeinflusst wird, mit der sie pornografisches Material konsumieren. Und das Gesehene dann vielleicht in die Tat umsetzen wollen.
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Wann beginnt Pornosucht?
Was sich allerdings in der Tat auch in Deutschland belegen lässt, ist, dass eine Pornosucht oft schon in der Jugend beginnt. Wer schon in jungen Jahren lernt, dass man mit Pornos, Selbstbefriedigung und Sex Frustrationen abbauen kann, wird immer wieder Pornos gucken. Das Gleiche gilt für Stress und Probleme allgemein, die man mit Pornos verdrängen kann und sich dann besser fühlt. Und dann steigert man die Dosis im Laufe der Zeit. Denn Bilder müssen immer stärker und expliziter werden, um die gleiche Wirkung zu erzeugen. Das gleiche Niveau an Erregung. So entsteht eine Pornosucht. Wer stattdessen lernt, dass man mit Alkohol seine Probleme “löst”, wenn man so schön benebelt ist und alles vergisst, der wird eher in eine Alkoholikerkarriere geraten.
Entsprechend starten Spielsüchtige und Fresssüchtige auch oft schon in der Jugend. Nämlich wenn sie die ersten positiven Erfahrungen mit der Droge Zocken oder Essen machen. Es ist oft ein Zufall, in welche Sucht man hinein gerät. Falls man aufgrund seiner Vergangenheit suchtgefährdet ist. Es macht also nur begrenzt Sinn, wenn das Gesundheitsministerium in Thailand warnt, den Jugendlichen kein erotisches Material zugänglich zu machen. Wenn es traumatische Erlebnisse, erbliche und genetische Veranlagungen zu Sucht gibt, schwierige Verhältnisse in Kindheit und Jugend gab, dann besteht eine große Gefahr, dass man eben in eine andere Sucht abdriftet. Und die hat vielleicht sogar noch schlimmere Konsequenzen.
Wichtig ist also, dass die wirklichen Ursachen der Sucht angegangen werden. Nur damit ermöglicht man den Betroffenen eine hohe Lebensqualität und Freiheit von der Sucht. Das gilt natürlich genauso, wenn man erwachsen ist. Löst man erst einmal die hinter der Pornosucht stehenden Probleme, verschwindet auch das Suchtverhalten. Umgekehrt ist es wenig hilfreich, sich einfach nur vorzunehmen, ab jetzt keine Pornos mehr zu gucken. Vielmehr muss man mit einem Therapeuten oder mit unserem Selbsthilfeprogramm verstehen, warum man überhaupt in die Sucht geraten ist. Außerdem muss man lernen, wie man sich dauerhaft davon befreit. Denn mit gutem Willen alleine kommt man nicht von einer Sucht weg.