Entzug gegen Alkoholsucht – so entwöhnt man sich erfolgreich
Ein Entzug gegen Alkoholsucht ist nur dann erfolgreich zu nennen, wenn Du Dein Ziel auch dauerhaft erreichst. 90% aller Alkoholiker trinken spätestens 18 Monate nach einem Alkoholentzug wieder. Warum ist dies so und wie entwöhnt man sich stattdessen erfolgreich? Drei Gründe, warum Entzug gegen Alkoholsucht meist nicht funktioniert:
Erstens, man probiert, vom Trinken wegzukommen, versucht es aber nur mit dem guten Willen, der dann irgendwann einfach nicht mehr stark genug ist. Es gibt irgendwann zu viele Versuchungen.
Der zweite Grund, warum Entzug gegen Alkoholsucht meist nicht funktioniert, sind die Probleme, Frustrationen, der Stress, die Einsamkeit und sonstige Faktoren, die einen ja überhaupt erst einmal zum Alkohol geführt haben und die nicht einfach so verschwinden, nur weil man jetzt nicht mehr trinken will. Du musst also auch die eigentlichen Ursachen der Alkoholsucht verstehen und lösen – oder zumindest lernen, anders damit umzugehen. Sonst klappt das mit der erfolgreichen Entwöhnung auf Dauer nicht.
Und der dritte Grund, warum Entzug gegen Alkoholsucht meist nur von kurzfristigem Erfolg ist, ist die Schwierigkeit des Zieles Alkoholentzugs und Null Alkohol. Nicht falsch verstehen: Wer körperlich vom Alkohol abhängig ist, sollte wirklich nie mehr einen Tropfen Alkohol anrühren – auch wenn dies einige bedeutende Forscher in den USA, Kanada und Australien mittlerweile anzweifeln. Aber die überwiegende Anzahl der Menschen, die ein Alkoholproblem haben, sind nicht körperlich abhängig. Sie haben ein Problem mit Alkohol, ja, aber es besteht dann noch kein Grund, sich solch ein radikales Ziel wie Null Alkohol und totalen Entzug zu setzen.
Wenn der Körper nicht von der Flasche abhängig ist, dann kannst Du durchaus lernen, mit weniger Trinken auszukommen. Das ist dann auch viel vernünftiger, denn an Null Alkohol glaubst Du innerlich ja sowieso nicht. Du willst Dir etwas beweisen und die innere Stimme sagt Dir, dass das übertrieben ist und irgendwann verschafft sie sich dann zurecht Gehör. Das Fatale ist aber, dass Du Dich dann dafür schämst, dass Du nachgegeben hast. Du fühlst Dich dann schwach oder gar als Versager – und was machst Du dann? Dann trinkst Du erst recht wieder Alkohol, um Dich besser zu fühlen. Und irgendwann bist Du dann wirklich Alkoholiker und brauchst dann wirklich einen Entzug.
Ein Entzug gegen Alkoholsucht sollte also eher eine Reduzierung von Alkohol sein. Du fährst die Menge Alkohol pro Woche am besten langsam und kontinuierlich zurück, damit sich der Körper (und vor allem der Geist!) daran gewöhnen kann, ohne mit Entzugserscheinungen zu reagieren. Ganz wichtig ist wirklich der Geist. Damit ist gemeint, dass Du in der Zeit, in der Du den Alkohol langsam zurückfährst, Dich wirklich damit auseinandersetzt, warum Du eigentlich so viel trinkst. Es gibt dazu gute Bücher oder unser Hilfe-bei-Sucht-Programm, damit kannst Du Riesenschritte nach vorne machen, um Dich erfolgreich zu entwöhnen.