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Sexsucht Krankheit: Verstehen Sie Ihre Gehirnchemie

Sexsucht Krankheit: Wie bei allen Krankheiten passiert etwas in Ihrem Körper. Vor Allem aber auch im Gehirn. Was aber passiert genau im Gehirn?

Sexsucht als Krankheit wird im folgenden Artikel in möglichst einfachen Worten erklärt.

Er stammt aus dem „Lavario-Programm“. Dieses Selbsthilfeprogramm wurde von ehemals selbst von einer Sexsucht Krankheit betroffenen Menschen erstellt. Zusammen mit Sexsucht-Therapeuten und Selbsthilfegruppen. Hier also der Auszug aus dem Programm.

Stellen Sie sich mal eine ganz große Familie vor. Mit ganz vielen Brüdern. Jetzt sieht der erste Bruder A plötzlich irgendetwas Interessantes, z.B. ein hübsches Mädchen mit Minirock. Und sofort ruft er beim Getränkehändler A an und sagt ihm: „Hey, bitte liefer doch jetzt gleich einen Kasten Bier an meinen Bruder B.“ Und so geschieht es auch.

Der Bruder B sagt sich dann: Das mache ich jetzt auch. Und so ruft er den nächsten Getränkehändler B. Er lässt ebenfalls einen Kasten Bier an den Bruder C ausliefern. Und so geht es weiter mit den Brüdern D, E, F, …. Und dann ist plötzlich eine Riesenparty mit viel Stimmung und Aufregung in Gang ist.

Es kommt zum regelrechten Rausch, bei dem am Ende niemand mehr so richtig weiß, was los ist. Und danach kommt dann irgendwann der riesengroße Kater. Was hat das mit Sexsucht Krankheit zu tun?

Abbildung 1: Was hat Sexsucht Krankheit mit Bierkästen zu tun?

Die Brüder A, B, C, … sind die Nervenzellen im Gehirn. Davon gibt es eine riesige Anzahl. Die Getränkehändler sind die Synapsen.  Diese sind durch Axone (die Telefonleitungen) mit den Nervenzellen (den Brüdern) verbunden.

  1. Die Nervenzellen senden also elektrische Impulse an die Synapsen. Das geschieht, wenn sie von außen stimuliert werden (das hübsche Mädchen mit dem Minirock).
  2. Die Synapsen (Getränkehändler) wiederum senden chemische Impulse, bzw. chemische Substanzen aus (Bierkästen).
  3. Diese erreichen dann die nächste Nervenzelle erreichen und so entsteht schnell eine gewaltige Kettenreaktion.

Statt Bierkästen werden im Gehirn in Wirklichkeit chemische Botenstoffe (Neurotransmitter) ausgesendet. Dies sind z.B. Dopamin, Endorphin und Serotonin, die sogenannten „Glückshormone“.

In unserem Beispiel für Sexsucht als Krankheit sind die Bierkästen also die Glückshormone. Und bei manchem Mann haben sie ja auch die gleiche Wirkung.

Lesen Sie hier, was einer der größten Sexsucht-Experten Deutschlands zur Lavario-Methode sagt.

Die negativen Folgen der Gewöhnung

Jetzt kommt aber – was Sexsucht Krankheit angeht – etwas Interessantes dazu. Die Brüder sind nämlich faul. Sie sitzen lieber den ganzen Tag auf der Couch. Sie haben keine große Energie, um zum Telefonhörer zu greifen.

Abbildung 2: Sexsucht Krankheit und Neurobiologie

Und die Getränkehändler wiederum haben schon soviel Umsatz gemacht und haben Ihren Ruhestand schon erarbeitet. Sie haben keine Lust, jedes Mal die Kästen auszuliefern. Das erste Mädchen im Minirock ist ja noch interessant genug. Das zweite und dritte sind es vielleicht auch noch.

Aber danach bedarf es schon ein wenig mehr, um sich aufzuraffen und dem Bruder B über den Getränkehandler einen Kasten Bier zukommen zu lassen. Das heißt aufs Gehirn und Sexsucht Krankheit bezogen Folgendes:

Die Nervenzellen und die Synapsen gewöhnen sich an bestimmte Reize und schütten dann keine oder weniger Botenstoffe („Glückshormone“) aus. Es muss schon ein bisschen mehr sein. Um die gleiche Menge „Glück“ zu empfinden, müssen die Reize von außen immer mehr gesteigert werden.

Dies ist ja auch in anderen Bereichen so.

Stellen Sie sich vor, Sie sind Fußballfan.

  • Ihre Mannschaft gewinnt plötzlich 7:0. Das ja wirklich aufregend und gibt Anlass zu viel Freude.
  • Wenn sie in der darauffolgenden Woche wieder 7:0 gewinnt, ist das immer noch unglaublich.  Es wird fast genauso viel Euphorie empfunden.
  • Wenn sie aber fortan jede Woche 7:0 gewinnt, gewöhnen Sie sich daran.

Dann bedarf es schon eines 15:0 oder eines 7:0 trotz 5 Spielern mit roten Karten.

Erst dann werden Sie noch einmal enthusiastisch.

Aber da Sie nicht nur den Fußball in Ihrem Leben haben, ist das kein Problem. Sie finden ja andere Bereiche, in denen Sie auch Glücksgefühle empfinden. Und außerdem sind Sie dann im Vergleich zu einem Süchtigen nicht so abhängig davon, immer einen gewissen Grad an Glücksgefühlen im Körper zu haben.

Beim Süchtigen hingegen (Sexsucht Krankheit) ist dieser gewisse Grad an Botenstoffen im Blut „gelernt“ und notwendig.

Es wurde gelernt, dass man nur so seinen Problemen, seiner Einsamkeit und seiner fehlenden Liebe zu sich selbst entgehen kann.

Wenn bestimmte Suchtreize auftreten, dann wird im Rahmen von Sexsucht und Krankheit auch sofort das Suchtgedächtnis angesprochen. Wir behandeln die Suchtreize später noch. Dies können z.B. Orte sein, Tageszeiten, Leute, Bilder oder auch Gefühle wie Angst oder Leere. Kornelius Roth hat in seinem Buch „Sexsucht“ einige gute Beispiele.

Das heißt, bei Sexsucht als Krankheit haben Sie evtl. über viele Jahre gelernt, dass jetzt den Nervenzellen etwas geboten werden muss.

  • Sie müssen jetzt auf die Pornoseiten im Internet.
  • Sie müssen jetzt die Hotline anrufen.
  • Oder Sie müssen jetzt der Frau wie zufällig im Vorbeigehen an den Po greifen.

Nur dann wird wiederum den Synapsen der Befehl gegeben, Botenstoffe auszusenden. Wenn das, was den Nervenzellen geboten wird, aber nicht stark genug ist, dann entstehen diese Glücksgefühle nicht.

Frustphase und Entzugserscheinungen

Statt dessen kommt es zu Frustration. Die Menge an Botenstoffen im Blut ist bereits niedriger als Sie es gewohnt sind. Jetzt kommt zusätzlich noch das Problem hinzu, dass Sie auch in einer Situation, in der Sie doch sonst immer für Nachschub sorgen, keine neuen Glücksgefühle produzieren.

Frustration heißt dann, es gibt Entzugserscheinungen.

Abbildung 3: Sexsucht – eine lang erlernte Krankheit

Entzugserscheinungen heißt, dass die Brüder immer unruhiger werden. Sie beschweren sich. Sie mucken auf. Sie vermissen ihre Partys. Sie beginnen Prügeleien. Sie lehnen sich gegen das „System“ auf. Gesellschaftliche Unruhen sozusagen, bis der Nachschub doch noch kommt.

Hier finden Sie jetzt sofort Hilfe gegen Ihre Sexsucht.

Sexsucht als Krankheit: Sie könnten zwar versuchen, Ihren Sexkonsum sofort dramatisch zu reduzieren. Aber das bewirkt dann diese inneren Unruhen. Früher oder später kommt dann der Aufstand, bzw. der Rückfall. Der bringt Sie dann meist in noch größere Probleme.

Der Lavario-Ansatz ist ein anderer: Sie lernen (wenn Sie das Lavario-Komplett-Paket oder das 8-Wochen Programm anfordern), mit einem gewissen Maß an Unruhe umzugehen. Die Dosis an Sex pro Tag wird ganz langsam zurückgefahren.

Es soll vermieden werden, dass es bei den Brüdern zu sozialen Unruhen kommt. Es soll nicht zum Aufstand kommen. Die guten Vorsätze sollen nicht wieder zunichte gemacht werden.

  • Seien Sie also gar nicht zu ehrgeizig. Eine Sucht kann man nicht einfach mit Willenskraft „besiegen“, dazu später mehr.
  • Wenn Sie zu ehrgeizig an die Sache rangehen, ignorieren Sie die Gesetze Ihres Körpers und Ihres Gehirns.

Sie „brauchen“ die Botenstoffe im Blut. Sie können damit umgehen, wenn die Dosis langsam reduziert wird.

Das führt zwar auch zu Spannungen in Ihnen. Aber Sie haben ja andererseits noch Ihren guten Willen, der diese langsame Reduzierung ausgleichen kann. Und Sie finden im Lavario-Programm Strategien, wie Sie Ihrem Körper und Geist sinnvollen Ersatz bieten. Außerdem lernen Sie, wie Sie mit diesen Spannungen umgehen.

Es wurde vorhin gesagt, seien Sie nicht zu ehrgeizig. Genau so ist es auch gemeint. Sie haben so viele Jahre lang unter der Krankheit Sexsucht gelitten. Jetzt kommt es auf ein paar Wochen mehr oder weniger auch nicht an. Sie haben noch Ihr ganzes Leben vor sich.

Wenn Sie zu radikal vorgehen und zu schnell von Ihrem Sexkonsum wegkommen, dann rächt sich das schon bald. Wenn das Gehirn nicht die Stufen durchmacht von 100% Sexkonsum zu 90% zu 80% etc., dann gehen bestimmte Lernstufen verloren.

Wenn Sie beim Autofahren vom 5. Gang abrupt in den 1. Gang schalten, haben Sie eine gute Chance, dass sich Ihr Getriebe oder Ihr Motor verabschiedet.

Abbildung 4: Sexsucht Krankheit – über Stufen wieder heilen

Die Sexsucht Krankheit heilen heißt, dass das Gehirn die Stufen herunter mitmachen muss. Stufe für Stufe. Schritt für Schritt. Es muss lernen, dass es auch mit 90% der vom Sex ausgeschütteten Botenstoffe leben kann. Vor allem, wenn es von anderer Seite neue Botenstoffe bekommt. Dann 80%, dann 70% usw.

Das Gehirn muss dies lernen und merken, dass das funktioniert. Und dass dies gar kein nicht so ein radikaler Wandel ist wie am Anfang befürchtet. Dann sind Ihre Chancen viel größer, dass es bei Rückfällen nicht wieder auf 100% hochschießt und alles wieder von vorne losgeht. Denn dann sind die Stufen dazwischen ja auch gelernt.

Rückfälle werden weniger krass

Der Rückfall bringt Sie z.B. von 40% auf nur 70% – nicht auf 100%. Das ist doch schon eine grpße Erleichterung.

Und Rückfälle werden kommen, da seien Sie sich mal sicher! Es ist auch gar nicht schlecht, sich gedanklich schon mal darüber im Klaren zu sein. Somit ist dann die Enttäuschung nicht ganz so groß. Wir werden später noch ausführlich darauf eingehen.

Sexsucht Krankheit – Tipp eines geheilten Lavario-Nutzers:

“Ich hatte im Laufe der acht Wochen zwei Mal einen Rückfall oder Ausrutscher. Es passierte einmal in der vierten und einmal in der siebten Woche. Ich hatte im Programm ja gelernt, wie man damit umgeht. Wie man verhindert, dass es einen wieder völlig runterzieht. Und wie man die Gründe für Rückfälle herausfindet und daraus lernt. Aber ich glaube, ohne dieses langsame Zurückschalten Woche für Woche hätte ich das nie geschafft. Der Berg wäre dann zu steil gewesen. Ich wäre bestimmt wieder abgestürzt. Aber so ging es irgendwie. Es war, als hätte ich kaum Opfer bringen müssen. Selbst als ich wieder schwach wurde, hatte ich keine großen Schuldgefühle. Ich musste mich nicht sofort wieder selbst bestrafen. Es war nicht so schwer, wieder auf das Niveau der Vorwoche zurückzufinden. Ich habe mir einfach die ganzen vorher gemachten Übungen nochmal angeschaut. Dann ging es. Aber wenn ich sofort auf Null hätte umschalten müssen, dann wäre ich abgestürzt. Das hätte ich nicht geschafft.”

Wichtig ist hier auch der Gedanke, dass Sie ja Zeit brauchen, um alternative Quellen der Glückshormone zu entwickeln.

Am Anfang schütten Sie ja Botenstoffe aus, weil Sie enthusiastisch sind. Begeistert, dass Sie das Lavario-Programm gegen Ihre Sexsucht machen und kleine Erfolgserlebnisse haben. Aber das wird irgendwann nachlassen.

Sie werden also Wege finden, dieses Glück von woanders zu bekommen. Das geht aber nicht von heute auf morgen. Das heißt, wenn Sie Ihren Sexkonsum zu schnell reduzieren, dann haben Sie nicht genug ausgleichende Botenstoffe von anderen Dingen. Genau dann macht sich diese Spannung in Ihnen breit, die Sie zu einem schweren Rückfall bringt.

Sexsucht Krankheit: Was also sollten Sie aus diesem Tipp mitnehmen?

Erstens: Es ehrt Sie, wenn Sie jetzt mit ganz viel Schwung und Elan und großem Ehrgeiz an die Sache gehen. Doch lassen Sie sich besser Zeit. Es ist langfristig besser. Ihr Körper kann Ihrem Willen nicht so schnell folgen. Versuchen Sie niemals, sofort alle Suchtaktivitäten aus Ihrem Leben zu verbannen. Das kann Ihr Gehirn nicht! Das können Sie nicht. Es geht gehirnchemisch nicht.

Das hat nichts mit Ihrem Charakter oder fehlender Willenskraft zu tun. Nutzen Sie einen schrittweisen Ansatz wie das Lavario-Programm oder eine entsprechende Therapie bei einem Therapeuten. Dann klappt es auch.

Denn Sie gehen dann in Harmonie mit Ihrer Gehirnchemie vor. Ansonsten kämpfen Sie einen aussichtslosen Kampf.

Zweitens: Denken Sie über das gerade Gelesene nach. Können Sie schon verstehen, dass es nicht sinnvoll ist, in Scham und Schuldgedanken zu versinken, sich schlecht zu fühlen, sich Vorwürfe zu machen, zu denken, man sei wertlos etc.?

Nicht nur, dass Sie damit Ihre Sucht und die Sexsucht Krankheit verstärken. Es ist vielmehr die Biologie. Es sind die chemischen Prozesse in Ihrem Gehirn, die Sie das tun lassen, was Sie tun.

Deswegen sind Sie kein schlechter Mensch. Wenn der Prozess erst einmal angelaufen ist, kommen Sie da mit Willenskraft allein nicht wieder heraus. Aber so viele Menschen haben es mit dem Lavario-Programm geschafft. Sie können das auch!