Selbstheilung Alkoholsucht – so schaffen es Alkoholiker, weniger zu trinken
Selbstheilung Alkoholsucht – geht das? Nein, ganz allein, ohne fremde Hilfe, geht das nicht. Wer Selbstheilung ganz alleine schafft, der war auch nicht alkoholsüchtig, sondern hatte allenfalls ein paar Alkoholprobleme.
An einer AlkoholSUCHT zu leiden, bedeutet Kontrollverlust, Schuld- und Schamgefühle, Blackouts etc. Wäre es so einfach, davon wieder wegzukommen, wäre es keine Sucht.
Das Schlimme ist, dass Alkoholiker es natürlich immer wieder probieren, vom Alkohol wegzukommen. Aber solche Versuche der Selbstheilung gehen zu 99% schief. Länger als ein paar Tage oder Wochen hält man es nicht durch.
Dann trinkt man doch wieder und fühlt sich so richtig als Versager(in).
Selbstheilung Alkoholsucht funktioniert nur dann, wenn Du
- erstens mit einem Selbsthilfeprogramm arbeitest, um die Sucht zu besiegen (warum, dazu kommen wir gleich).
- und wenn Du zweitens schrittweise vorgehst.
Was ist der entscheidende Unterschied zwischen einem Entzug in der Klinik und Selbsthilfe?
Bei einem Alkoholentzug in einer Klinik bekommst Du unter ärztlicher Aufsicht Medikamente, um die Entzugserscheinungen unter Kontrolle zu behalten. Dort kannst Du radikal von einem auf den anderen Tag mit dem Trinken aufhören.
Wenn Du es hingegen alleine zuhause probierst, hast Du diese Möglichkeit nicht und musst anders vorgehen.
Selbstheilung Alkoholsucht kann dann nur mit einer langsamen Reduzierung der Alkoholmengen funktionieren.
- Trinkst Du in einer typischen Woche 20 Bier und 10 Mal Hochprozentiges, solltest Du Dir z.B. als Ziel für die erste Woche Deiner Selbstheilung 16 Bier und 8 Mal Hochprozentiges setzen.
- Für die zweite Woche dann 12 Bier und 6 Mal Hochprozentiges usw.
Du musst Dein Gehirn langsam (!) an weniger Alkohol gewöhnen, wenn Du überhaupt eine Chance haben willst. Ansonsten läufst Du schnurstracks in den nächsten Rückfall.
Wichtig ist für eine Selbstheilung vom Alkoholismus aber auch, dass Du mit einem Selbsthilfeprogramm gegen Alkoholsucht arbeitest. Du kannst nicht einfach nur die Alkoholmengen reduzieren und denken, allein mit festem Willen (!?!) würdest Du das dann auch durchhalten.
Es gibt ja Gründe, warum Du bisher so viel trankst und an diese Gründe musst Du ran. Und das sind nicht nur offensichtliche Dinge wie „Ach, ich bin gestresst“ oder „mir ist halt langweilig“ oder „die anderen saufen ja auch so viel“. Nein, normalerweise stehen da ganz andere, verdrängte Gründe im Hintergrund.
Doch wie willst Du die alleine herausfinden? Du bist ja kein Psychologe.
Wie willst Du ganz alleine lernen, wie man vernünftig mit Rückfällen und Ausrutschern umgeht? Woher willst Du die Tipps nehmen, wie man mit den Entzugserscheinungen vom Alkohol so umgeht, dass sie einen nicht fertig machen und dass sie am besten schnell nachlassen und verschwinden? Das kannst Du alleine nicht.
Deshalb hilft Dir ein Selbsthilfeprogramm, denn darin findest Du dann all diese Tipps & Tricks, Hintergründe, Erklärungen, Übungen, Erfahrungsberichte anderer und vieles mehr.