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Pornosucht – das innere Kind lieben

Gegen Pornosucht gibt es nicht nur den EINEN Tipp, der alles löst. Nein, man braucht ganz, ganz viele. Im Lavario-Programm gibt es ja Hunderte von Ratschlägen, Tipps und Übungen (allerdings strukturiert, nicht wild durcheinander, keine Angst). Manche Tipps sind sehr praktisch und sofort anwendbar. Andere gehen tiefer und brauchen eine gewisse Ruhe und ein bisschen Zeit, um sie umzusetzen. Dafür sind diese Tipps dann auch besonders wertvoll und nachhaltig. Solch einen Tipp aus dem Programm – bzw. eine Übung – gegen Pornosucht stellen wir jetzt einmal hier ins Netz.

Wenn Sie also ein bisschen Zeit und Geduld haben, dann probieren Sie den folgenden Tipp einmal aus. Hier jetzt also der Originaltext aus dem Lavario-Programm: “Jetzt kommt der wahrscheinlich schwierigste von allen Lavario-Sofort-Tipps. Im Verlauf der nächsten Wochen geht es darum, Ihre Kindheit und Jugend zu erforschen, denn viele Studien mit Sexsüchtigen zeigen, dass ein Großteil von ihnen eine äusserst schwierige Kindheit und Jugend hatte.

Typische Probleme waren: Mobbing in der Schule, sexueller Missbrauch, Prügel im Elternhaus, Einsamkeit, emotionale Erniedrigung („du bist nichts wert“, „wärst du doch nie geboren worden“, Auslachen).

Vielleicht kennen Sie ja schon einige der seelischen Grausamkeiten, die Ihnen zugefügt wurden, als Sie noch klein waren. Umso „besser“ für diesen Sofort-Tipp. Später werden wir ganz detailliert darauf eingehen und Ihnen Strategien an die Hand geben, wie Sie diese Traumata verarbeiten können.

Therapie gegen Sexsucht

Therapie gegen Sexsucht

Aber schämen Sie sich nicht, denn es ist nicht Ihre Schuld. Das werden wir später noch sehr intensiv behandeln. Ein Teil in Ihrem Inneren ist ein Kind geblieben. Ein Teil von Ihnen wurde in Ihrer Kindheit so sehr niedergemacht, so sehr verletzt, so sehr gemobbt, dass dieser Teil Ihrer Seele sich damals zurückgezogen hat und nicht mehr gewachsen ist.

Das fünf-, acht- oder zwölfjährige Kind in Ihnen hat damals aus Verzweiflung unbewusst eine Strategie entwickelt, die da heisst: „ich mache jetzt die Schotten dicht, ich lasse niemanden mehr an mich ran, ich bin so schlecht, ich habe sowieso nichts besseres verdient.“

Zum Glück haben Sie ja als Sexsüchtige(r) eine wunderbare Gabe, und das ist Ihre Fantasie, Ihre Vorstellungskraft. Deswegen können Sie auch diesen Lavario-Sofort-Tipp anwenden. Etwas, das andere Menschen nicht so einfach können wie Sie. Sie schließen die Augen und machen es sich bequem, und dann gehen Sie in Ihren Gedanken zurück in die Vergangenheit.

„Aber die war doch schrecklich, da will ich nicht mehr hin zurück. Ich will damit nichts mehr zu tun haben.“ werden Sie jetzt vielleicht sagen.

Doch, dahin sollen Sie jetzt zurück, diesmal aber in einer ganz anderen Weise, als Sie sonst an Ihre Kindheit dachten. Eine Art und Weise, die Ihnen gut tun wird. Gehen Sie zurück in die Zeit, als Sie fünf, sieben oder elf Jahre alt waren, egal, aber es sollte ein Moment sein, in dem es Ihnen NICHT gut ging, in dem Sie gelitten haben. Vielleicht kommt Ihnen so ein Moment jetzt sofort in den Sinn, vielleicht brauchen Sie aber auch Hilfe, z.B. könnten Sie sich zuerst an Musik aus jener Zeit erinnern, an Ihre Lieblingslieder, oder Sie erinnern sich an Ihre Schule, wie Ihre Lehrer aussahen oder an Mitschüler, oder an Ihr Elternhaus, an das Wohnzimmer, an die Küche, an ihr eigenes Zimmer.

Lesen Sie hier, was einer der größten Sexsucht-Experten Deutschlands zur Lavario-Methode sagt.

Wichtig ist aber, dass Sie irgendwann zu einer Situation kommen, in der Sie gelitten haben. Vielleicht kommen Sie gar nicht sofort an die wirklich schlimmen Momente, weil die vielleicht vom Gehirn ins Unterbewusstsein verdrängt worden sind – so funktioniert das Gehirn. Aber das ist im Moment gar nicht so entscheidend.

Wichtig ist, dass Sie sich selbst noch einmal sehen, wie Sie damals waren. Sehen und erleben Sie sich in Ihren Gedanken noch einmal, wie verängstigt Sie in der damaligen Situation waren. Was sehen und fühlen Sie? Angst? Verzweiflung? Trauer? Tränen? Prügel? Versuchen Sie, SICH SELBST als kleines Kind zu sehen, so realistisch wie möglich.

Und jetzt stellen Sie sich vor, dass Sie dieses kleine Kind in den Arm nehmen können, es trösten können, es in Ihren Armen weinen lassen, ihm wieder Zuversicht geben, aber vor allem auch, ihm zu sagen, wie recht es hat mit seinem Schmerz, seiner Verzweiflung und seiner Angst. Verstehen Sie das kleine Kind in Ihnen. Sagen Sie ihm, dass das, was geschieht, ungerecht ist, dass es nicht an ihm liegt, sondern an der Umgebung, an den Eltern, den Mitschülern, den Geschwistern, an wem auch immer. Nehmen Sie das Kind in den Arm und LIEBEN Sie es, sagen Sie ihm, dass es nicht schuld ist, dass es nicht schlecht ist und dass es etwas wert ist.

Weinen Sie ruhig mit dem Kind.

Pornosucht ist einer der häufigsten Süchte.

Pornosucht ist einer der häufigsten Süchte.

Diese Übung ist natürlich besonders „leicht“, wenn Sie zuhause sind. Aber Sie können auch mit dem Auto rechts ran fahren oder in einer Bar, in einem Kaufhaus oder im Büro die Toilette aufsuchen und die Übung dort durchführen. Vielleicht stören Sie die Geräusche, wenn Sie nicht zuhause sind. Deshalb haben Sie ab jetzt immer zwei Ohrstöpsel mit, die Sie irgendwo in der Hosentasche, in der Jackentasche oder im Münzfach Ihres Portemonnaies verstauen.

Mit dieser Übung werden sehr tiefliegende Gefühle angesprochen, die viel stärker sind als die Gier, die Sie empfinden, wenn der Suchtdruck kommt. Eine der Ursachen für Sexsucht ist auch die fehlende Selbstliebe, oft sogar Selbsthass, der tief in Ihnen schlummert. Dies wird später noch ausführlich behandelt, mit vielen sehr praktischen Übungen zur Selbstanalyse und vielen nützlichen Tipps, wie Sie damit umgehen und sich weiterentwickeln können.

Hier finden Sie jetzt sofort Hilfe gegen Ihre Sexsucht.

Um diese fehlende Liebe zu sich selbst auszugleichen und sich von der Sucht zu lösen, bedarf es natürlich Zeit und eines Schritt-für-Schritt-Heilungsprogramms, so wie es das komplette Lavario-Paket anbietet.

Für den Moment ist jedoch erstmal festzuhalten, dass dieses Lieben Ihres inneren Kindes sehr positive Auswirkungen hat. Das kleine Kind zu lieben, das Sie damals waren, fällt Ihnen meist einfacher als sich selbst zu lieben. Sie selbst, das ist für Sie aktuell vielleicht nur der suchtkranke Mensch. Den kann man doch nicht lieben, der macht doch alles falsch, der hat doch nur seine Gier.

Aber ein kleines Kind, das muss man doch mögen, das ist doch so unschuldig. Genau! Unschuldig. Und das waren SIE! Sie nehmen sich selbst in den Arm, und das ist ein Riesenschritt. Sich mit sich selbst anzufreunden. Auch wenn es nur ein Teil von Ihnen ist, der Teil, der Sie mal waren, damals, weit vor Ihrer Sucht. Und Sie spenden dem kleinen Kind Trost. Sie tun etwas Gutes, wo Sie doch sonst den ganzen Tag nur Ihrer Sucht nachgehen und – wie Sie leider fälschlicherweise oft glauben – nicht so viel wert sind.

Das hört sich jetzt vielleicht etwas theoretisch an, aber probieren Sie es aus. Je besser es Ihnen gelingt, sich in die damalige Zeit und in eine ganz konkrete Situation hineinzuversetzen, umso beeindruckender können die Ergebnisse sein. Später werden wir Ihnen auch autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Autosuggestion und Meditation vorstellen, alles Methoden, die Ihnen helfen, sich zu entspannen und solche gedanklichen Reisen zu unternehmen. Es gibt dann auch ganz konkrete Beispiele und Texte, wie Sie sich Ihre Heilung vorstellen, wie Sie in Ihre Kindheit zurückreisen und auch, wie Sie mit den Menschen umgehen, die Ihnen weh getan haben im Leben.

„Ja, aber wie soll ich es denn schaffen, mich auf irgendwelche Kindheitserlebnisse zu konzentrieren, wenn ich wieder akuten Suchtdruck habe?“

Gute Frage. Genau. Das ist das schwierigste an dieser Methode. Ihr inneres Kind zu lieben, das ist ein ganz wichtiger Baustein im Heilungsprozess der Lavario-Methode. Und das ist dann ausgerichtet auf ruhige Momente, wo Sie sich die Zeit nehmen können, ganz entspannt die Übungen zu beginnen. Trotzdem kann es auch in Drucksituationen funktionieren, und jetzt zeigen wir Ihnen, wie.

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Erstens bedarf es Vorbereitung. Das heisst, Sie müssen schon in guten Zeiten, also in einer ruhigen Stunde, wenn Sie keinen Suchtdruck haben, z. B. jetzt sofort, sich zwei oder drei Situationen aufschreiben, in die Sie sich dann zurücksetzen wollen, wenn es mal wieder ganz schlimm wird.

Man nennt so etwas auch Teil eines „Notfallkoffers“. Schreiben Sie sich diese Situationen auf ein Blatt Papier, das Sie immer bei sich tragen, z.B. im Portemonnaie. Schreiben Sie sich gegebenenfalls auch schon ein paar Stichworte zu jeder Situation auf, dann fällt es Ihnen leichter, Ihre Gedanken bei Suchtdruck schnell und nachhaltig von Sex weg zu Ihrem inneren Kind zu bewegen.

Zweitens bedarf es des Gummibandes, das auch schon beim zweiten Lavario-Sofort-Tipp zur Geltung kam. Sie tragen ein kleines Gummiband (z.B. in Schreibwarengeschäften zu kaufen) ständig am Handgelenk, und wenn der Suchtdruck richtig stark wird, dann zögern Sie nicht, auch richtig stark zu zupfen und sich damit einen kurzen Schmerz zuzufügen. Das betäubt kurz, gibt Ihnen die Chance, Ihre Gedanken neu zu ordnen, und dann kommt das vorher beschriebene Blatt Papier zum Einsatz.

Und drittens können Sie Ihre Gedankenreise auch noch erleichtern, indem Sie etwas dabei haben, dass Sie an die Kindheit erinnert.

Das kann z.B. ein Werther’s Echte – Bonbon sein, das Sie für solche Notfälle ständig dabei haben und das Sie vielleicht damals ganz besonders gern gelutscht haben, oder ein Photo aus der damaligen Zeit (mit einer positiven Erinnerung versehen!) oder eine Briefmarke, die Sie ständig im Portemonnaie mit sich führen, falls Sie als Kind Briefmarken gesammelt haben, oder oder oder.

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Ihr inneres Kind lieben. Vielleicht der schwierigste Tipp. Aber wahrscheinlich auch der, für den Sie sich besonders viel Mühe machen sollten und den Sie besonders intensiv vorbereiten sollten. Denn die Belohnung kann wunderschön sein. Oftmals sind Sie als Sexsüchtige(r) nur auf der Suche nach Liebe, und der Suchtdruck kommt besonders dann, wenn die innere Leere mal wieder kaum auszuhalten ist oder wenn Sie sich mal wieder bewusst oder unbewusst besonders ungeliebt oder zurückgestossen fühlen. Dazu zählt übrigens auch Stress! Wenn Sie es also dann schaffen, Ihrem inneren Kind diese Liebe zu geben, die Sie eigentlich suchen, dann kann das eine unglaublich kraftvolle Art sein, den Suchtdruck erst einmal zu verdrängen.