Nymphomaniac – sexsüchtige Frauen und Behandlungsmöglichkeiten
Nymphomaniac – der Film von Lars von Trier war in aller Munde. In Nymphomaniac spielt Charlotte Gainsbourg die Rolle einer sexsüchtigen Frau. Nymphomanin ist auch nur ein anderes Wort für sexsüchtige Frau. Viele glauben, dieser Film sei übertrieben oder an den Haaren herbeigezogen. Ist er aber gar nicht. Allein in Deutschland leben geschätzte 100.000 sexsüchtige Frauen. Die Zahl ist steigend. Auf dem Frankfurter Deutschen Suchtkongress 2011 ging man von 400.000 Sex- und Pornosüchtigen aus. Lavario hat bereits 2010 bekanntgegeben, dass fast ein Viertel aller Betroffenen weiblich sind.
Der Film Nymphomaniac zeigt anschaulich, welches Leid sexsüchtige Frauen durchmachen. Jegliche Form von Selbstachtung geht meist verloren. Man lebt mit ständigen Schuld- und Schamgefühlen. Häufig ekelt es einen vor sich selbst.
Natürlich leben Nymphomaninnen oft mit großen gesundheitlichen Risiken. Partner zu finden, die den enormen sexuellen Appetit dieser Frauen befriedigen können, ist fast unmöglich. Oft wollen Sexsüchtige auch gar nicht nur den einen Partner. Manchmal finden sie Männer, die gerne sogenannte Cuckolds sind. Partner, die also akzeptieren, dass die Frau, das Hotwife, noch andere sexuelle Partner hat. Doch selbst dann machen die großen psychischen Belastungen stabilen Beziehungen meist einen Strich durch die Rechnung.
Der überwiegende Teil der Nymphomaninnen will weg von der Sexsucht. Nur wissen sie meist nicht, wie. Und stehen Enthaltsamkeit nicht lange durch. Behandlungsmöglichkeiten sind auch eingeschränkt. Dies gilt besonders, wenn das persönliche Gespräch mit einem auf Sexsucht spezialisierten Psychotherapeuten gescheut wird. Wenn du Angst hast, dich jemandem zu öffnen, bleibt für dich eigentlich nur noch unser Selbsthilfeprogramm. Dabei bleibst du anonym.
Die Behandlung von sexsüchtigen Frauen zielt vor allem darauf, herauszufinden, warum du eigentlich so viel Sex und Porno brauchst. Wie bei jeder Droge versuchst du, Probleme zu verdrängen und zu vergessen. Und Sex und Porno sind bei einer Nymphomanin ja Drogen. Oft liegen diese verdrängten Probleme Jahre oder sogar Jahrzehnte zurück. Im Rahmen einer Behandlung legst du diese Zusammenhänge offen. Bei einem Selbsthilfeprogramm geschieht dies mit vielen Texten, Fragebögen und entsprechenden Auswertungen. Auch bei Selbsthilfeprogrammen kannst du als Sexsüchtige die Hilfe eines Psychologen in Anspruch nehmen. Aber eben anonym, d.h. durch Email-Austausch.
Teil einer Behandlung von Sexsucht ist dann auch, dass du die tagtäglichen Auslöser von sexuellem Appetit herausfindest. Behutsam musst du als sexsüchtige Frau dann auch lernen, wie du Sex und Porno durch andere Dinge ersetzen kannst und wie du den sexuellen Appetit langsam, aber sicher, auf ein normales Niveau herunterfährst. Oft ist es sinnvoll, die sexuellen Aktivitäten nach und nach zu reduzieren, statt von heute auf morgen. Im Hilfe-bei-Sucht-Programm sind dies z.B. acht Wochen. Dadurch lassen sich Rückfälle gut vermeiden.