Logo HilfebeiSucht.de
Logo HilfebeiSucht.de

Hilfe bei Spielsucht

Hilfe bei Spielsucht: Sich einerseits sagen, alles ist erlaubt, sich aber auch andererseits fragen, will ich wirklich SO leben?

Fast alle Ansätze, Spielsucht zu bekämpfen, setzen diese Sucht mit Alkohol-, Drogen- oder sonstigen Süchten gleich und fordern sofortigen, völligen Verzicht, zumindest für längere Zeit. Das Lavario-Programm, welches von ehemaligen Süchtigen in Zusammenarbeit mit Therapeuten entwickelt wurde, geht einen anderen Weg. Hilfe bei Spielsucht erfolgt zwar auch sofort, beinhaltet aber einen Stufenplan, mit dem man sich nach und nach von seiner Sucht verabschiedet.

Hilfe bei / gegen Spielsucht heisst dann u.a., dass man ganz am Anfang noch seiner Sucht nachgehen kann, gleichzeitig aber immer mehr analysiert, warum man das überhaupt tut und gleichzeitig lernt, wie man davon wegkommt.Das Lavario-Programm als Hilfe bei Spielsucht sagt, dass man liebevoll mit sich umgehen soll, trotz schwieriger Umstände, in denen man steckt.

Hier ein kleiner Auszug aus dem Programm:

Hilfe bei Spielsucht kann auch heissen, dass Sie sich klarmachen, dass Sie Ihrem Suchtverhalten nachgehen dürfen. Niemand hat Ihnen das verboten. Seien Sie viel cooler zu dem Thema, lassen Sie es geschehen, hören Sie auf, sich deswegen fertig zu machen. Zocken – soviel Sie wollen – alles ist erlaubt, wenn Sie sich das wünschen. Je weniger Sie sich wegen Ihres Spielens selber abstrafen, umso weniger fühlen Sie sich schlecht. Je weniger Sie sich schlecht fühlen, desto weniger spüren Sie Druck in sich, sich wieder mit neuem Sex zu betäuben. So kommt ein positiver Kreislauf in Gang. Eine ganz andere Art der Hilfe bei Spielsucht. Denken Sie also nicht: Spielen ist verboten. Ich bin schlecht. Gehen Sie einfach ganz bewusst Ihrer Sucht nach, ohne Schuldgefühle.

Aber fragen Sie sich gleichzeitig auch, will ich das jetzt wirklich? Ist das das Leben, das ich verdient habe?

Also: erstens: keine weiteren Schuldgefühle mehr. Lassen Sie es einfach geschehen. Und zweitens: fragen Sie sich bei jedem Suchtdruck ganz ruhig – ohne sich zu verurteilen – “will ich das wirklich? Will ich so leben?”

 

Wenn Sie sich das zueigen machen, werden die Ergebnisse phänomenal sein! Wenn Sie keine Schuldgefühle mehr haben, verschwindet auch die Sucht. Ja, so einfach ist das. Wirklich! Denn die Schuldgefühle ernähren die Sucht. Ohne Schuld keine Notwendigkeit, sich zu betäuben. Aber in der Praxis ist es natürlich nicht ganz so einfach, denn sonst bräuchten Sie dieses Programm mit all den Übungen, Erklärungen, Hintergründen ja gar nicht. Trotzdem kann dieser einfache Tipp eine gute Hilfe bei und gegen Spielsucht sein, wenn Sie sich das nur immer wieder vor Augen führen.

…und umgekehrt gilt natürlich auch: je mehr Sie Ihrem Suchtverhalten nachgehen und sich schuldig fühlen, desto mehr brauchen Sie wieder eine neue und noch stärkere Dosis, um die neuen noch stärkeren Schuldgefühle zu betäuben usw. Ein Teufelskreis. Es ist tatsächlich grundsätzlich so einfach, wie es hier dargestellt wird. Wenn Sie an den Fingernägeln kauen, wird das erst dann zu einem Problem, wenn Sie sich dafür schämen, sich schlecht fühlen und aus diesem Kummer heraus immer mehr kauen. Nehmen Sie es hingegen als gegeben an, werden Sie es zwar ab und zu tun, aber es wird nicht zur Sucht.

Hilfe bei Spielsucht – Seien Sie liebevoller mit sich selbst

Ein bisschen verwandt damit ist auch der Punkt, dass Spielen zum Zwang werden kann, wenn Sie in einer Umgebung aufgewachsen sind, in der Spielen als etwas Schlechtes, Verbotenes und Abzulehnendes gegolten hat. Dies kann z.B. in religiös geprägten Familien der Fall gewesen sein oder falls Sie in einem katholischen Internat erzogen wurden. Sobald Sie dann Ihre ersten Erfahrungen mit dem Spielen gemacht haben, haben Sie sich (un)bewusst schuldig gefühlt und mussten sich dafür bestrafen. Dadurch wurde Spielen dann zwanghaft. Machen Sie sich auch hier den gerade vorher dargestellten Zusammenhang deutlich, wenn Sie Hilfe bei Spielsucht suchen.

Je mehr Sie sich schlecht fühlen, je mehr Sie sich schämen und je mehr Sie Schuld empfinden, desto tiefer werden Sie in Suchtverhalten gezogen. Schreiben Sie einmal drei Argumente auf, die belegen, dass dieser Zusammenhang wahr ist. Überlegen Sie auch, ob das in Ihrem Leben genauso war.

Selbst entwickeln, sich nicht mehr so sehr für Ihre Sucht schämen, weniger Schuldgefühle haben und insgesamt nachsichtiger zu sich selbst sind, desto weniger werden Sie Suchtdruck haben? Können Sie Gründe benennen, warum dies so sein könnte? Inwieweit können Sie daraus Hilfe bei Spielsucht finden?

Vielleicht nicht so sehr für Ihre Sucht schämen sollten und sich nicht so sehr schuldig fühlen sollten wie bisher? Inwieweit kann das Hilfe bei akuter Spielsucht sein?